/Essen: Durchtrennte Ex-Saddam-Agent Bremsschläuche seiner Freundin?

Essen: Durchtrennte Ex-Saddam-Agent Bremsschläuche seiner Freundin?

„Ich schwöre bei Gott, ich habe mit dem Unfall nichts zu tun!“

Essen – Auftakt im Prozess gegen Abdul K. (50), einem ehemaligen Geheimagent im Regime des irakischen Ex-Diktators Saddam Hussein. Die Staatsanwaltschaft hat ihn und einen Komplizen (20) wegen versuchten Mordes angeklagt. Die Details lassen einen erschauern…

Dr. Joahnnes Hidding, Sprecher des Landgerichts Essen, zum Tatgeschehen: Am folgenden Nachmittag war die Frau dann auch mit dem Pkw unterwegs.“


Auch der Komplize des Hauptangeklagten steht vor Gericht. Der 20-Jährige soll während der Tat Schmiere gestanden haben
Auch der Komplize des Hauptangeklagten steht vor Gericht. Der 20-Jährige soll während der Tat Schmiere gestanden habenFoto: marco stepniak

Sarah S. (31) fuhr auf die A40, geriet plötzlich in Panik. Hidding weiter: „Es kam tatsächlich zu einem Unfall. Sie hat aus dem Auto heraus die Polizei um Hilfe gebeten. Die Beamten haben sie dann auf die Möglichkeit der Motorbremse hingewiesen und durch Runterschalten den Wagen zum Stoppen zu bringen. Trotzdem ist sie verletzt worden.“ Sarah S. knallte mit ihrem manipulierten Renault Megane am Ende des Tunnels auf der A40 in die Leitplanke.

Die Oberstaatsanwältin im Prozess zum Motiv: „Das Opfer hatte sich vom Angeklagten getrennt und war eine neue Beziehung eingegangen. Diese Zurechtweisung konnte er nicht akzeptieren. Er hatte den Plan sie zu töten.“ Der Komplize soll dabei Schmiere gestanden haben.


An diesem Renault Megane wurden die Bremsschläuche durchtrennt
An diesem Renault Megane wurden die Bremsschläuche durchtrenntFoto: Andreas Wegener/BILD

► Abdul K. hatte die Tat im Prozess abgestritten. Gemeinsam mit dem Opfer hatte er einen gemeinsamen Sohn. Als er erfahren habe, dass es einen Unfall gab, sei er sogar noch bei der Polizei gewesen, um zu fragen, ob auch ein Kind im Auto saß. Abdul K.: „Ich habe mit der Sache nichts zu tun. Von den Bremsen und dem Messer weiß ich nichts.“ Sein Verteidiger Andreas Renschler: „Mein Mandant ist unschuldig. Die Verteidigung ist ganz einfach. Deshalb wird es die Staatsanwaltschaft kaum beweisen können, dass er sich strafbar gemacht haben soll.“

Seit Februar 2018 hatte es bereits schon gerichtliche Auseinandersetzungen zwischen ihm und Sarah S. gegeben, u.a. hatte das Familiengericht ein Kontaktverbot auferlegt. Grund: Er soll mit einer Waffe in der Wohnung der Frau aufgetaucht sein, gedroht haben, sie und das Kind zu töten. In der kommenden Woche sagt dann Sarah S. aus.

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