/Wird sie zur Adoption freigegeben? Ronja aus der Babyklappe

Wird sie zur Adoption freigegeben? Ronja aus der Babyklappe

Hamburg – Ronja umklammert den Finger der Frau, die ihr das Fläschchen gibt, ganz fest. So, als würde sie ihn nicht mehr loslassen wollen. Dabei ist Doris (57) gar nicht mit dem zwölf Wochen alten Mädchen verwandt. Ronja wurde in die Babyklappe Goethestraße abgelegt – und lebt seitdem bei ihrer Pflegemama.

48 Zentimeter, 3200 Gramm: Es ist früher Abend, als Ronja Ende August in der beheizten Babyklappe liegt. Sie trägt gebrauchte Kinderkleidung und ein warmes Jäckchen. Durch den Alarm, der beim Benutzen der Babyklappe intern ausgelöst wird, werden Mitarbeiter des Vereins “SterniPark“ alarmiert. Sie bringen das Neugeborene in eine Kinderklinik. Geschäftsführerin Leila Moysich (38): „Ronja ist gesund und entwickelt sich prächtig.“

Derzeit lebt das Baby bei Sozial-Therapeutin Doris (57) in Glücksburg. Die Pflegemama: „Ronja braucht viel Körpernähe, will immer getragen werden. Aber dafür schläft sie von 22 Uhr bis morgens um sechs durch.“

Noch eine Woche hat Ronjas Mutter Zeit, sich unter der kostenlosen SterniPark-Notrufnummer 0800-456 07 89 zu melden, dann kommt das Baby zu Adoptiv-Eltern.


Liebevolle Pflegemama: Noch lebt das Mädchen bei Sozial-Therapeutin Doris
Liebevolle Pflegemama: Noch lebt das Mädchen bei Sozial-Therapeutin DorisFoto: SYBILL SCHNEIDER

“SterniPark“-Geschäftsführerin Leila Moysich vor der Babyklappe in Satrup bei Flensburg. Zwei weitere gibt es in Hamburg: Goethesraße 27 und Schönenfelderstraße 5
“SterniPark“-Geschäftsführerin Leila Moysich vor der Babyklappe in Satrup bei Flensburg. Zwei weitere gibt es in Hamburg: Goethesraße 27 und Schönenfelderstraße 5Foto: SYBILL SCHNEIDER

53 Kinder wurden in den letzten 18 Jahren in die zwei „SterniPark“-Babyklappen in Hamburg abgelegt. Davon leben 17 heute bei ihren leiblichen Müttern.

Pflegemama Doris hat ein Album vorbereitet, in dem sie Entwicklungsschritte des Babys aufgeschrieben und Fotos eingeklebt hat: „Damit sie später immer eine Erinnerung an die ersten Wochen ihres Lebens hat…“

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