Stuttgart/Mannheim – Stille Örtchen für Schwerstbehinderte sind rar. Das findet zumindest der Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung.
Denn für an Multipler Sklerose Erkrankte, Querschnittsgelähmte oder Männer und Frauen mit künstlichem Darmausgang reichen die üblichen Behinderten-Klos oft nicht aus. Sie brauchen eine besondere Ausstattung – einen Lift und eine Liege zum Wickeln sowie einen verschließbaren Windeleimer.
„Mit vollen Hosen kann man nicht teilhaben und die Familie auch nicht“, sagt Jutta Pagel-Steidl, Geschäftsführerin der Verbandes. Bedarf für diese besonderen Einrichtungen sieht ihr Verband allein in Baden-Württemberg bei 380 0000 Menschen. Am kommenden Montag ist Welttoilettentag.
„Ein Anfang ist gemacht, da müssen weitere Schritte folgen“, betont Pagel-Steidl. Baden-Württemberg sei aber bundesweit ganz vorn. Bislang wurden im Südwesten 39 Toiletten eröffnet, die auf sieben Quadratmeter genügend Platz für den Behinderten im Rollstuhl und eine Begleitperson bieten.
Elf weitere sind laut Sozialministerium in Planung. Das Haus von Minister Manne Lucha (Grüne) stellt angesichts der Nachfrage weitere 200 000 Euro bereit.
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