/So isst sächsisch – Regierung kauft Gummibärchen für 156 000 Euro

So isst sächsisch – Regierung kauft Gummibärchen für 156 000 Euro

Dresden – ‘Wer nicht wirbt, der stirbt!‘ Die Werbe-Weisheit kennt offenbar auch Sachsens Regierung. Seit 2014 gibt‘s deshalb die Standortkampagne „So geht sächsisch“. Kosten seit 2014: 40 Millionen Euro. Ausgegeben wird das Geld u.a. für Annoncen in deutschlandweiten Hochglanzmagazinen, Videoclips fürs Internet (preisgekrönt!), Werbebanden am Sachsenring, Sport-Sponsoring und ganz ganz viele Gummibärchen!

Immerhin 156 000 Euro kosteten die Fruchtgummis den Steuerzahler zwischen 2015 und 2018, die im Namen des Freistaates verteilt wurden. Das alles geht aus einer Kleinen Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion an die Staatsregierung hervor.

„Für mich wirkt dieser Posten im Haushalt wie eine Handkasse der Staatskanzlei, aus der ein buntes Potpourri an Aktionen und Maßnahmen mit Steuergeld bezahlt wird – einen tieferen Plan dahinter kann ich nicht erkennen“, wettert die Grünen-Finanzexpertin Franziska Schubert (36). Man kritisiere diese Standortkampagne schon lange, aber besonders seit den massiven Image-Schäden des Freistaats seit 2015. „Mit Fruchtgummis und Glasmurmeln kann das mit Sicherheit nicht eingefangen werden.“


Die Staatsregierung gab seit 2015 156.000 Euro für Gummibärchen aus. Zuviel finden die Grünen
Die Staatsregierung gab seit 2015 156.000 Euro für Gummibärchen aus. Zuviel finden die Grünen Foto: Grüne Landtagsfraktion Sachsen

Regierungssprecher Ralph Schreiber (47) wies die Vorwürfe zurück und verteidigte die Kampagne. „Viele Auszeichnungen, Filmpreise, best-case- Erwähnungen, Einladungen zu Vorträgen und Interviews etc. zeigen, dass „So geht sächsisch“ sehr erfolgreich ist. Insbesondere im Bereich Social Media und Influencer Kooperationen gehört die Kampagne zu den aktivsten Playern und war im Destinationsbereich in Deutschland die erste Kampagne, die konsequent auf Instagram gesetzt hat“, so Schreiber.

Auch die „Gummibärchen-Affäre“ der Grünen sieht Schreiber gelassen. Schließlich beziehe sich die Summe von 156.000 Euro auf einen Zeitraum von fast vier Jahren. „Die Produktion von Giveaways gehört zu jeder üblichen Kampagne,. Sie dienen als Werbeträger.“

Im Übrigen achte man darauf, dass möglichst in Sachsen produziert wird.

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