Mainz – „Don’t Pay The Ferryman“ („Bezahl’ den Fährmann nicht“) sang Chris de Burgh 1982. Und genau das macht Michael Schnaas (50). Er hat seinem Fährgehilfen gekündigt. Der Grund: das Niedrigwasser im Rhein, weil es seit Monaten viel zu wenig regnet.
„Montag kam mein Chef zu mir, sagte: ,Ich muss Dich leider entlassen‘“, sagt er traurig.
Schnaas’ Familie betreibt seit 126 Jahren die Fähre von Niederheimbach nach Lorch, mit 1200 Metern die längste Verbindung über den Rhein. Der Unternehmer: „Ich habe jetzt schon mehr als 30 000 Euro Verlust. Sollte die Situation weitere Monate so bleiben, muss ich dicht machen, verkaufen. Dann hätten sechs Personen den Job verloren.“
Andere Fähren-Betreiber können sich noch mit dem Ausbaggern der Fahrrinne über Wasser halten. „Wir investierten schon 203 000 Euro“, sagt Michael Maul (45), Chef des Fährverbandes und der Fähre Ingelheim-Oestrich-Winkel: „Wir brauchen jetzt mindestens vier Tage Dauerregen, um wieder flott zu werden.“
Auf den hofft auch Andreas Hönisch: „Mein Chef würde mich sofort zurücknehmen“, weiß er. Aber: „Ich brauche bald einen Job. Sonst wird das Geld knapp, es mit Geschenken an Weihnachten eng.“
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