Blockland – Kann sich Bremen 280 000 Quadratmeter totes Kapital leisten?
So groß ist das ehemalige Jugendknast-Grundstück an der Carl-Krohne-Straße, das seit der Schließung vor 13 Jahren brachliegt.
Das Grundstück ist zugewuchert, die 2750 Quadratmeter Nutzfläche in den massiven Gebäuden mit den vergitterten Fenstern gammeln vor sich hin. Und das, seit der Jugendknast mit den 125 Haftplätzen und 272 Beschäftigten Bremen zu teuer und geschlossen wurde.
Peter Schulz (60) vom Eigenbetrieb „Immobilien Bremen“ (IB): „Wir haben erfolglos versucht, das Grundstück zu verkaufen.“ Die gewerbliche Nutzung ist verboten, weil es im Landschafts-Schutzgebiet liegt. Das schreckte Investoren ab.
Dann diskutierte die Politik, ab 2017 dort straffällig gewordene Jugendliche aus dem Ausland unterzubringen. Doch auch daraus wurde nichts.
Die Sanierung schien zu teuer, die Zahl der in Frage kommenden Knackis sank auf unter zehn. Ein Abriss kommt vorläufig ebenfalls nicht in Frage. Architektin und IB-Projektleiterin Bettina Wagner-Pribbernow (55): „Die Kosten dafür und die erforderliche Erstellung von Schwerlast-Fahrbahnen für Baufahrzeuge schätzen wir auf zwei Millionen Euro.“
Mittel, die bisher nicht bewilligt wurden.
Nun nutzt das Förderwerk Bremen das Grundstück für 19 Langzeitarbeitslose und Ex-Häftlinge, die Gemüse anbauen und 14 Obstbäume pflanzten. So wird wenigstens der Außenbereich genutzt.
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