/Unterhosen, Kippen, tote Katzen: Müll-Polizei sucht Täter im Sack

Unterhosen, Kippen, tote Katzen: Müll-Polizei sucht Täter im Sack

Saarbrücken – Dass viele Menschen denken, Müll ist gleich Müll, sehen die Zentralen Kommunalen Entsorungsbetriebe (ZKE) naturgemäß anders.

Weil deren Aufwand, den Müll aus dem Gelben Sack nachträglich zu sortieren und zu entsorgen viel zu teuer ist, gehen vermehrt Umweltstreifen durch die Straßen Saarbrückens. Und dabei ertappen sie immer mehr Müll-Rowdies!


Gehört nicht in den Gelben Sack: die Papier-Verpackung der Kondome
Gehört nicht in den Gelben Sack: die Papier-Verpackung der KondomeFoto: Thomas Wieck

Gekonnt streifen sich die drei ihre blauen Handschuhe über, um den Inhalt der an der Straße abgelegten Säcke zu kontrollieren. „Wir haben schon einige böse Überraschungen erlebt“, sagt Dietmar. „Von der Unterhose bis hin zur toten Katze war schon alles dabei.“

Bürger, denen Vergehen auffallen, rufen dann das „Dreck-Weg-Telefon“ an (Telefon 0800 – 888 56 78, kostenlose Rufnummer), der Müll wird später abgeholt.


Hier scheint alles richtig befüllt, allerdings stehen die Säcke fünf Tage zu früh an der Straße
Hier scheint alles richtig befüllt, allerdings stehen die Säcke fünf Tage zu früh an der StraßeFoto: Thomas Wieck

Das falsche Befüllen der Gelben Säcke mit Zigarettenstummeln, Teppichen, o.ä. statt mit Wertstoffen, ist kein Kavaliersdelikt: „Wir verwarnen erst, bei Wiederholung leiten wir ein Bußgeldverfahren über das Ordnungsamt ein“, sagt ZKE-Sprecherin Judith Pirrot (47).

Trotz regelmäßiger Kontrollen der Umweltstreife, haben falsch befüllte Säcke oder wild entsorgter Müll Saarbrücken vergangenes Jahr Mehrkosten von 240 000 Euro gebracht.

Waltraud Ettelbrück (78), vor deren Autohaus in der Lebacher Straße mehrere Säcke ungerechtfertigt abgeladen worden sind, ist froh über die Umweltstreife: „Endlich wird mal was unternommen!“

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