Leipzig – Diese Entscheidung wird Leipzigs Umwelt-Dezernent Heiko Rosenthal (44, LINKE) sicher noch öfter erklären müssen: Warum so – und nicht so?
Denn in der Abstimmung über den künftigen Verlauf des Pleißemühlgrabens sprachen sich 64% der Bürger für die Variante hinter der Hauptfeuerwache aus. Das Rathaus entschied sich dagegen. Mittwoch sagte Rosenthal zum ersten Mal, warum.
Das Hauptargument dabei: die Kosten. Die 290 Meter lange, 10 Meter breite Trasse am Goedelerring (vor der Hauptfeuerwache) ist aktuell mit 18,5 Mio. Euro kalkuliert. Diesen Verlauf wollte das Rathaus von Anfang an. Der 310 Meter lange historische Verlauf hinter der Feuerwache, den der Verein „Neue Ufer“ ins Spiel brachte, würde 30,5 Mio. Euro kosten.
Die große Differenz komme zustande, weil in der Bürgervariante die Feuerwehr ihren Hof nicht mehr nutzen könnte. Dort stehen Garagen für Spezialfahrzeuge, die Desinfektionsanlage, die Werkstatt.
Feuerwehr-Chef Peter Heitmann (60): „Wir müssten eine neue Feuerwache und Nebengebäude bauen. Das kostet 14,9 Mio. Euro.“
Dem Rathaus ist das zu viel Steuergeld. Daher ist es für die Variante am Goerdelerring.Auch wenn sie in den angesetzten 14 Kriterien des Bürgervotums (z.B. Bau und Verkehr, Geschichte, Wasserverlauf) in 12 verlor.
Rosenthal: „Wir wollten von den Bürgern Argumente für die historische Variante. Der Wunsch nach einer Abstimmung kam von der Bevölkerung.“ Vorgesehen sei sie nicht gewesen.
Am 12. Dezember hat nun der Stadtrat das letzte Wort.Rosenthal: „Wenn er etwas anderes entscheidet, werden wir damit umgehen müssen. Uns wird auch dazu was einfallen.“ Mit der Öffnung des Pleißemühlgrabens wird aber in keinem Fall vor 2022 begonnen – so oder so.
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