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VWN verlagert Transporter-Produktion: Wird der Bulli ein Türke?

Stöcken – Er gehört seit 62 Jahren zur DNA der Stadt: 1956 lief der erste VW-Transporter in Stöcken vom Band. Doch jetzt muss Hannover Abschied nehmen.

VWN-Chef Thomas Sedran verkündete gestern vor rund 14 000 Mitarbeitern auf drei Betriebsversammlungen eine neue Strategie: „Wir machen Volkswagen Nutzfahrzeuge fit für den Wandel in unserer Industrie.“


Thomas Sedran ist seit September neuer VWN-Chef
Thomas Sedran ist seit September neuer VWN-ChefFoto: Bloomberg/Getty Images

Was heißt das konkret?

► Der Transporter, der etwa zwei Drittel der Bulli-Produktion ausmacht, wird ab 2024 nicht mehr in Hannover gebaut. Die Produktion wandert wohl ins türkische Ford-Werk in Istanbul – VWN hatte im Juni eine Kooperation angekündigt (BILD berichtete). Immerhin: „Multivan“ und „California“ bleiben in Hannover. Der VW-Aufsichtsrat entscheidet morgen in Wolfsburg über die neue Werksstruktur.

Als Ersatz kommen mehrere Elektro-Fahrzeuge ins VWN-Werk, u. a. der futuristische E-Bus „I.D. Buzz“ bereits ab 2022. Sedran: „Damit sorgen wir für Zukunftssicherung und somit für Beschäftigung.“

► Problem: Der Erfolg der neuen Flotte ist unklar – und die Produktion weniger aufwendig. Der Betriebsrat hat eine Verlängerung der Beschäftigungsgarantie bis 2028 erkämpft. VWN-Betriebsratsvorsitzende Bertina Murkovic: „Ein großer Erfolg in schwierigen Zeiten.“

► Mit der neuen Strategie startet aber auch ein Stellenabbau über Altersteilzeit. VW-Personalvorstand Gunnar Kilian: „In der Konsequenz benötigen wir auch weniger Arbeitskräfte.“

Im Werk sorgen die Pläne für gemischte Gefühle – trotz Beschäftigungsgarantie fürchten viele Mitarbeiter den Abzug des Transporters: „Der gehört fest zum Werk, das könnt ihr doch nicht einfach wegnehmen“, sagte ein Mitarbeiter.

Im Landtag sprach MP Stephan Weil (59, SPD) von neuen Chancen: „Niedersachsen wird ein Zentrum der Elektro-Mobilität in Europa.“

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