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Kita-Gebühren: Große regionale Unterschiede bei den Kita-Kosten

Die Höhe der Kita-Gebühren hängt in Deutschland maßgeblich vom Wohnort ab. Wie eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) ergab, beträgt der Unterschied zwischen den monatlichen Beiträgen mehrere Hundert Euro.

Wie viel Eltern für die Kinderbetreuung bezahlen müssen, legt in der Regel die Kommune fest. Meist werden die Gebühren nach Alter des Kindes, Betreuungszeit und Jahreseinkommen der Eltern berechnet. Mit dem sogenannten Gute-Kita-Gesetz ist eine solche Staffelung ab 2019 vorgeschrieben.

Am günstigsten ist laut IW-Studie für Eltern derzeit die Kinderbetreuung in Berlin: Hier ist die Kita seit diesem Sommer generell kostenlos – unabhängig davon, wie viel die Eltern verdienen und wie lange das Kind am Tag betreut wird. Ab dem zweiten Geburtstag gilt das auch in allen rheinland-pfälzischen Städten. In Hamburg ist zumindest eine Betreuung von fünf Stunden am Tag kostenlos.

Andere Orte wie Düsseldorf, Hannover, Münster, Kiel oder Erfurt nehmen laut der Studie bei einem geringen Familieneinkommen von 30.000 Euro noch keine Beiträge, sondern setzen erst später an. In anderen Städten wiederum sind zumindest die letzten Kitajahre vor der Einschulung kostenlos.

Bis zu 630 Euro kostet die Kita in Duisburg

Am meisten zahlen den Daten zufolge Duisburger Eltern, wenn sie im Jahr
mehr als 90.000 Euro verdienen und ihr 18 Monate altes Kind jeden Tag 9
Stunden betreuen lassen. In diesem Fall betragen die Kosten laut der Studie 630 Euro. Familien mit einem mittleren Einkommen von 50.000 Euro zahlen
bei einer Betreuungzeit von 25 oder 35 Stunden in Köln am meisten, nämlich 269 beziehungsweise 298 Euro. Eine Betreuungszeit von 45 Wochenstunden ist in Saarbrücken mit 368 Euro pro Monat am teuersten.

Das Institut der deutschen Wirtschaft hat für die Untersuchung die Gebührenordnungen der städtischen Kitas in allen Orten mit mehr als 250.000 Einwohnern und den kleineren Landeshauptstädten ausgewertet. Dabei wurden Familien mit unterschiedlichen Einkommen, Kinder unterschiedlichen Alters und unterschiedliche Betreuungsumfänge betrachtet. Generell gilt: Je jünger die Kinder, je wohlhabender die Eltern und je länger die Betreuungszeit sind, desto höher sind die Gebühren.

Das IW berücksichtigte allerdings nicht die Qualität der Kita-Betreuung, also zum Beispiel um wie viele Kinder sich eine Erzieherin oder ein Erzieher kümmern muss. Einer Studie der Bertelsmann Stiftung zufolge sind die Unterschiede hier groß: In westdeutschen Krippengruppen betreut eine Fachkraft im Schnitt 3,6 Kinder, in ostdeutschen 6 Kinder. Außerdem gelten die städtischen Gebührenordnungen nicht in allen Bundesländern auch für Kitas in freier Trägerschaft. Diese machen aber bundesweit rund zwei Drittel der Einrichtungen aus.

Die Studienautoren gehen davon aus, dass Eltern mit mittlerem Gehalt oft ein Zehntel ihres Nettoeinkommens für die Kita ausgeben müssen. Auf manche Familien könne das abschreckend wirken, sodass sie ihre Kinder erst relativ spät in den Kindergarten schickten, schreiben die Forscher.

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