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USA: Grenzschutz will alle Kinder medizinisch untersuchen lassen

Nachdem zwei Migrantenkinder aus Guatemala in Gewahrsam des US-Grenzschutzes gestorben sind, hat die US-Regierung umfassende Schutzmaßnahmen angekündigt. US-Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen will die Versorgung junger Einwanderer an der Grenze verbessern. Kinder sollen nach ihrer Einreise früher und intensiver medizinisch untersucht werden, sagte Nielsen. Sie habe auch das Verteidigungsministerium um Unterstützung gebeten.

An Weihnachten war ein achtjähriger Junge aus Guatemala in Gewahrsam der
US-Grenzbehörden ums Leben gekommen. Das Kind starb in der Nacht zu
Dienstag in einem Krankenhaus im US-Bundesstaat New Mexico. Die Todesursache ist noch unklar. Anfang
Dezember war ein sieben Jahre altes Mädchen aus Guatemala nach seiner
Festnahme durch US-Grenzbehörden an Dehydrierung gestorben.

Nielsen bat die Gesundheitsbehörden, zu prüfen, wie sich Krankenhäuser in der Grenzregion zu Mexiko auf die neue Situation einstellen könnten. Zugleich rief Nielsen den US-Kongress auf, die nötigen Haushaltsmittel für den Grenzschutz bereitzustellen und die Grenzsicherung zu verbessern, um den Ansturm von Migranten zu verringern. Die Ministerin will noch in dieser Woche an die Grenze reisen, um sich selbst ein Bild von der medizinischen Versorgung dort zu machen. 

Der Chef der Grenzschutzbehörde, Kevin McAleenan, kündigte nach den Todesfällen an, seine Behörde werde alle Kinder in Gewahrsam medizinisch untersuchen lassen. Am Mittwoch rief er die Politiker zum Handeln auf: Der Grenzschutz sei von der großen Zahl der ankommenden Migranten überfordert. Der US-Kongress müsse der Behörde mehr Geld für die Gesundheitsversorgung bereitstellen. McAleenan sprach von 25.000 Kinder in US-Gewahrsam. “Das ist ein enormer Zustrom, das ist anders als das, was wir bisher kannten.”

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