/Elektroautos: Volkswagen will Netz aus Ladesäulen schneller aufbauen

Elektroautos: Volkswagen will Netz aus Ladesäulen schneller aufbauen

Volkswagen hat angekündigt, den schleppenden Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos zu beschleunigen. Dazu will der Konzern mobile Schnellladesäulen anbieten, die aus älteren E-Auto-Batterien bestehen und ähnlich funktionieren sollen wie die Powerbank eines Handys. An den Säulen dauere es durchschnittlich 17 Minuten, die Autobatterie aufzuladen, teilte die VW-Konzernsparte der Komponentenwerke mit.

Das Unternehmen stellt sich vor, dass die mobilen Ladestationen auf öffentlichen Parkplätzen oder Firmengrundstücken aufgestellt werden können. Erste Exemplare sollen im ersten Halbjahr 2019 in Wolfsburg aufgestellt werden. Von 2020 an sollen andere Städte folgen.

Ganz neu ist die Initiative allerdings nicht: Schon im Juli 2018, zum 80. Geburtstag der Stadt Wolfsburg, kündigte Volkswagen an, der Stadt ein mobiles Schnellladenetz aus zwölf Säulen plus Investitionen von insgesamt zehn Millionen Euro zu schenken. Einem Bericht zufolge sah das Unternehmen die mobilen Säulen als “Brückentechnologie, bis es in Wolfsburg ein flächendeckendes stationäres Schnellladenetz gibt”. Die Initiative solle auch Daten über den künftigen Bedarf an Ladeenergie in den einzelnen Wolfsburger Stadtteilen liefern.

Den aktuellen Angaben des Unternehmens zufolge kann die Säule mit einer Ladekapazität von 360 Kilowattstunden unabhängig vom Stromnetz aufgestellt, aber auch via Wechselstrom aufgeladen werden. Damit sei es möglich, Solar- oder Windenergie zwischenzuspeichern. Bis zu 15 E-Autos könnten im Betrieb ohne Stromanschluss ihre Akkus nachladen. Falle die Energie unter 20 Prozent, könne die entleerte Ladesäule gegen eine geladene getauscht werden. Die Standorte der Säulen ließen sich per App finden.

Thomas Schmall, Vorstandschef der VW-Konzern-Komponente, sprach von einem “entscheidenden Schritt zu einem leistungsfähigen Netz von Ladepunkten”. Dies sei ein komplett neuer Ansatz für den schnellen Ausbau der Infrastruktur. Deren unzureichender Ausbau gilt als ein Haupthindernis beim Ausbau der Elektromobilität – neben dem hohen Preis der Autos und der bislang noch geringen Reichweite.

Die Komponentensparte wird von Januar 2019 an eine eigene Einheit im VW-Konzern bilden. In ihr bündelt der Autobauer seine hausinternen Zulieferungen etwa für Motoren, Getriebe, Fahrwerke oder Lenkungen. Weltweit werden 56 Fabriken mit rund 80.000 Beschäftigten zu ihr gehören. Deutsche Standorte sind etwa Baunatal bei Kassel, Braunschweig und Salzgitter.

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