/Eine Streiterin für die Rechte der Frauen

Eine Streiterin für die Rechte der Frauen

Potsdam – Die frühere Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) in Brandenburg, Christine Färber, ist tot. Das teilte die SPD Brandenburg auf ihrer Facebook-Seite mit. Die Gesundheits- und Politikwissenschaftlerin, die früher auch Mitglied des SPD-Landesvorstandes gewesen war, erlag am zweiten Weihnachtsfeiertag im Alter von 54 Jahren einem Krebsleiden.

Die Professorin für empirische Sozialforschung an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg leitete dort bis 2017 das Department Gesundheitswissenschaften. Von 1991 bis 1999 war sie als zentrale Frauenbeauftragte Mitglied der Hochschulleitung an der Freien Universität Berlin, wo sie auch promoviert hat. In den 90er Jahren war sie Mitglied der Landeshochschulstrukturkommission Berlin, saß in der Kommission für studentische Angelegenheiten der Hochschulrektorenkonferenz und war Sprecherin der Bundes- und der Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen. Vor einigen Jahren saß sie auch im Rundfunkrat des RBB.

Deutliche Worte zum Pharmaskandal in Brandenburg

Die Anteilnahme im Netz ist groß. „Ich bin bestürzt. Eine tolle Frau hat uns verlassen, die immer voller Leidenschaft und mit viel Kraft und Zähigkeit für die Interessen von uns Frauen gekämpft hat“, schreibt die Potsdamer Landtagsabgeordnete Klara Geywitz, die auch im SPD-Bundesvorstand sitzt. Färber sei eine „streitbare Sozialdemokratin“ gewesen, erklärt SPD-Generalsekretär Erik Stohn.

Für Aufsehen hatte Färber Anfang August mit einem Tagesspiegel-Interview gesorgt. In diesem forderte die Gesundheitsexpertin den Rücktritt von Ministerin Diana Golze (Linke) wegen des Pharmaskandals um illegale Krebsmedikamente und sprach offen über ihre eigene Brustkrebsdiagnose.

Als Krebspatientin überlebe man nur, wenn das System aus Ärzten, Krankenhäusern und Medikamenten funktioniere. „Plötzlich ist dieses Grundvertrauen erschüttert. Das ist die eigentliche Dimension dieses Megaskandals“, erklärte sie. Das System sei am wundesten Punkt ausgehebelt worden, „und zwar auch, weil in Brandenburg eine Ministerin ihren Laden nicht im Griff hatte“. Golze war schließlich Ende August zurückgetreten.

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