/Wladimir Putin: Russland testet neue Atomrakete

Wladimir Putin: Russland testet neue Atomrakete

Russland
hat einen neuen Raketentyp mit Hyperschallgeschwindigkeit getestet. Präsident
Wladimir Putin
sprach von einer “absolut
erfolgreichen” Erprobung und einem wichtigen Erfolg für das Militär, der nicht
nur von nationaler Bedeutung sei. Die getestete Rakete Avangard solle 2019 in
Dienst gestellt und dem Arsenal der strategischen Raketenstreitkräfte
hinzugefügt werden, sagte Putin.

Nach
Angaben des Kremls wurde das sogenannte Hypersonische Gleitfahrzeug von einer
Basis südlich des Urals abgefeuert. Es sei ein Ziel auf einem Testgelände in
Kamtschatka im äußersten Osten des Landes getroffen worden. Die Entfernung
beträgt etwa 6.000 Kilometer. Putin habe den Test im Moskauer
Kommandozentrum verfolgt.

“Exzellentes Geschenk an die Nation”

Die
Avangard soll eine interkontinentale Reichweite haben und in der Atmosphäre die
20-fache Schallgeschwindigkeit erreichen können. Keine derzeitige und künftige
Raketenabwehr werde sie abfangen können, sagte Putin. Kein anderes Land verfüge über eine solche
hypersonische Waffe, damit werde die Sicherheit seines Landes in
den kommenden Jahrzehnten gewährleistet. Die Rakete sei ein “exzellentes
Neujahrsgeschenk an die Nation”.

Russlands
Präsident hatte im März eine Serie neuer Atomwaffen präsentiert und damit
international Besorgnis ausgelöst – das Avangard-System hatte er als “unbesiegbar” bezeichnet. Die
neuen Waffen könnten fast jeden Punkt der Welt treffen und einem in den USA
gebauten Raketenschild entkommen, sagte Putin.

Abrüstungsvertrag in Gefahr

Der Test der Rakete Avangard droht ein
neues Wettrüsten zu beschleunigen: US-Präsident Donald Trump hatte im Oktober den
Rückzug seines Landes aus dem INF-Abrüstungsvertrag von 1987 angekündigt. Putin drohte mit der Entwicklung neuer
Atomraketen, sollten die USA ihre Ankündigung umsetzen.

Die USA werfen Russland vor, gegen den
INF-Vertrag zu verstoßen. Der 1987 zwischen den USA und der damaligen
Sowjetunion geschlossene Abrüstungsvertrag sieht die Abschaffung aller
bodengestützten, nuklear bestückbaren Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite
über 500 Kilometer vor.

Im Dezember hatte Washington Moskau eine Frist
von 60 Tagen
bis Mitte Februar eingeräumt, um zu den Bestimmungen des INF-Vertrages
zurückzukehren.

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