/Syrien: Türkei sieht sich zu alleinigem Kampf gegen den IS imstande

Syrien: Türkei sieht sich zu alleinigem Kampf gegen den IS imstande

Nach dem Abzug der amerikanischen Truppen aus Syrien will die Türkei den Kampf gegen die Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) allein fortführen. Die Türkei habe die Stärke, den IS allein außer Gefecht zu setzen, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu in Ankara.

Der Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, İbrahim Kalın, sagte laut Anadolu, im Kampf gegen den IS werde es keine “Schwäche, Verzögerung und keine Verlangsamung” geben. Zuletzt hatten Präsident Trump und Erdoğan angekündigt sich beim anstehenden amerikanischen Truppenabzug eng abzustimmen. Ein Machtvakuum in Syrien solle verhindert werden.

Der von US-Präsident Donald Trump angekündigte Abzug der US-Truppen aus Syrien ist umstritten, unter anderem weil er nach Meinung von Expertinnen und Experten den Kampf gegen den IS schwächt. Bislang kämpfte die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) an der Seite der US-Streitkräfte gegen den IS im Norden und Osten Syriens. Kritiker werfen Trump jetzt vor, er lasse die Kurdenmiliz im Stich.

Die YPG kontrolliert in Syrien außerdem einen Teil der Grenze zur Türkei. Die Türkei sieht die YPG-Kämpferinnen wegen ihrer engen Verbindungen zur Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Bedrohung an. Eine Militäroperation gegen die YPG hat Erdoğan wegen des Abzugs der US-Truppen erst mal verschoben. Dennoch verstärkt die Türkei seit dem Wochenende ihre Truppen an der syrisch-türkischen Grenze. Auch in der Nacht zu Dienstag wurden weitere Soldaten an die Grenze verlegt, wie CNN Türk berichtete.

Çavuşoğlu warnte außerdem die französische Regierung vor einer weiteren Unterstützung der kurdischen YPG in Syrien. Er sagte nach Angaben von Anadolu, dass es niemanden etwas nütze, wenn französische Soldaten die YPG-Kämpfer in Syrien “schützen”. Frankreich ist in Syrien ebenfalls militärisch im Antiterrorkampf engagiert. Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte den Abzug der US-Truppen am Wochenende kritisiert und angekündigt, seine Militärpräsenz in Syrien vorerst aufrechtzuerhalten.

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