/Otto Warmbier: Nordkorea soll 500 Millionen Dollar an Familie von Warmbier zahlen

Otto Warmbier: Nordkorea soll 500 Millionen Dollar an Familie von Warmbier zahlen

Nordkorea soll wegen des Todes des Amerikaners Otto Warmbier
mehr als 500 Millionen Dollar (rund 438 Millionen Euro) an die Familie
des gestorbenen Studenten zahlen. Das entschied ein US-Bundesgericht in Washington. Nordkorea habe sich der Folter, der Geiselnahme und
der außergerichtlichen Tötung des 22-Jährigen schuldig gemacht, urteilte
Beryl Howell vom Bezirksgericht in Washington. Das
“totalitäre” Regime in Pjöngjang habe bei seinen “weltweiten
Betrügereien und seiner Konfrontation mit den USA” Warmbier als
“Faustpfand” missbraucht.

Es gilt als höchst unwahrscheinlich,
dass Nordkorea die Strafe an die Familie Warmbier zahlen wird. Das
international isolierte Land hat vermutlich kaum Vermögen in den USA,
das beschlagnahmt werden könnte, um das Urteil umzusetzen.

Ende 2015 war der damals 21-jährige Otto Warmbier am Ende einer Gruppenreise nach Nordkorea bei der Ausreise festgenommen und
wegen “feindlicher Handlungen gegen den Staat” zu 15 Jahren Arbeitslager
verurteilt worden. Er hatte ein Propaganda-Poster entwendet. Er fiel unter ungeklärten Umständen ins Koma und wurde
schließlich freigelassen
. Im Juni 2017 starb er wenige Tage nach seinem
Rücktransport in die USA.

Seine Familie verklagte daraufhin
Nordkorea wegen “brutaler Folter und Mord”
. Grundlage ist ein US-Gesetz, das Klagen gegen ausländische
Regierungen bei Taten zulässt, bei denen keine diplomatische Immunität
gilt. Er fiel unter ungeklärten Umständen ins Koma und wurde
schließlich freigelassen. Im Juni 2017 starb er wenige Tage nach seinem
Rücktransport in die USA.

Nordkorea hat jegliche Misshandlung Warmbiers bestritten und
erklärt, der Student habe sich eine schwere Nahrungsmittelvergiftung
zugezogen. Richterin Howell verwies in ihrem Urteil aber darauf, dass
medizinische Tests keine Hinweise darauf ergeben hätten.

Warmbiers
Neurologe in Ohio kam vielmehr zu dem Schluss, dass der Student
vermutlich wegen einer minutenlangen Unterversorgung des Gehirns mit
Blut schwere Hirnschäden erlitt. Howell erklärte, dies könne durch
Foltermethoden wie Elektroschocks oder Waterboarding verursacht worden
sein.

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