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Japan: Gericht ordnet Freilassung von Nissan-Manager Greg Kelly an

In der Affäre um den Renault- und Ex-Nissan-Chef Carlos Ghosn könnte der ebenfalls inhaftierte Nissan-Manager Greg Kelly möglicherweise bald aus der Haft entlassen werden. Ein Gericht in Tokio gab einem Antrag auf Freilassung des 62-jährigen US-Bürgers gegen eine Kaution von 70 Millionen Yen (632.000 Euro) statt. Die Staatsanwaltschaft kann dagegen noch Berufung einlegen.

Nissan-Manager Greg Kelly
© Kazuhiro Nogi/AFP/Getty Images

Kelly und Ghosn waren am 19. November in Tokio wegen des Verdachts auf Verstoß gegen Börsenauflagen festgenommen worden. Dem früheren engen Mitarbeiter des langjährigen Nissan-Chefs Ghosn wird vorgeworfen, Ghosn dabei geholfen zu haben, Teile von dessen Einkommen nicht wahrheitsgemäß deklariert zu haben.

Die Anordnung zur Freilassung auf Kaution erfolgte nach einer Videoansprache von Kellys Ehefrau. Darin äußerte sie sich “extrem besorgt über seine Gesundheit”. Kelly hatte sich Berichten zufolge vor seiner Festnahme einer Operation unterziehen sollen. Seine Ehefrau hatte zudem gesagt, ihr Mann sei nach Japan gelockt worden und sei dort Opfer eines Machtkampfs von Nissan-Managern geworden.

Renault-Chef Ghosn wird indes vorerst nicht freigelassen. Ein Gericht in Tokio hatte seine Untersuchungshaft bis einschließlich 1. Januar verlängert. Ghosn soll jahrelang ein zu niedriges Einkommen deklariert, sich persönlich an Firmenkapital von Nissan bereichert und einen persönlichen Investitionsverlust von 16 Millionen Dollar auf das Unternehmen umgelegt haben.

Seit Ghosn festgenommen wurde, wankt die Autoallianz von Renault, Nissan und Mitsubishi. Der Manager war jahrelang die treibende Kraft hinter dem Bündnis. Während Ghosn wegen des Finanzskandals bei Nissan und Mitsubishi seiner Ämter enthoben wurde, muss er seinen Chefposten bei Renault bisher dagegen nur ruhen lassen. Die Geschäfte führt vorläufig sein Stellvertreter Thierry Bolloré.

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