/Aktienmarkt : US-Haushaltsstreit belastet asiatische Börsen

Aktienmarkt : US-Haushaltsstreit belastet asiatische Börsen

Nach dem Absturz der Wall Street sind auch die japanischen Aktienmärkte eingebrochen. An der Börse in Tokio schloss der Nikkei-Index der 225 größten Unternehmen mit einem Minus um 5,01 Prozent. Mit nur knapp über 19.000 Punkten erreichte er den tiefsten Stand seit Frühjahr 2017. Auslöser ist vor allem der Haushaltsstreit in den USA.

Der US-Aktienmarkt war am Montag ungewöhnlich stark abgesackt. Der Dow-Jones-Index fiel unter 22.000 Punkte und verlor zum Schluss des Handelstages 2,91 Prozent auf 21.792,60 Zähler. Der breiter gefasste S&P 500 sank um 2,71 Prozent auf 2.351,10 Punkte, der Nasdaq-100 um 2,43 Prozent auf 5.899,36 Zähler. Analysten befürchten, dass der Dezember dieses Jahres an der Wall Street der schlechteste Börsenmonat seit Anfang der Dreißigerjahre werden könnte.

Hintergrund des aktuellen Absturzes ist die Haushaltssperre in den USA. Die oppositionellen Demokraten weigern sich, einem Budget zuzustimmen, das die von US-Präsident Donald Trump geforderten Milliarden für den Bau einer Mauer zu Mexiko enthält. Wegen einer Zuspitzung des Streits stehen im Moment wichtige Regierungsbehörden still.

Verschärfend griff Trump die unabhängige Notenbank Fed wiederholt an: Er warf ihr vor, durch ihre Zinsanhebungen die Konjunktur zu belasten. Am vergangenen Mittwoch hatte die Fed den Leitzins zum vierten Mal in diesem Jahr erhöht. US-Medien berichteten, Trump habe im privaten Kreis die Möglichkeit eines Rauswurfs von Fed-Chef Jerome Powell diskutiert. Finanzminister Steven Mnuchin wies dies zurück. Er rief eine Krisengruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der Aufsichtsbehörden ein.

Händler in Tokio sehen auch die abflauende Weltkonjunktur und den Handelsstreit zwischen den USA und China als Gründe für den aktuellen Kursverlust. “Negative Gefühle sind anstelle der Logik getreten”, sagte Takashi Hiroki, Chefstratege bei Monex Securities in Tokio. “Ein Drittel der Verkäufe wird von Panik ausgelöst, ein weiteres Drittel durch Verlustbegrenzungen und das verbliebene Drittel durch Spekulanten, die versuchen, aus der Marktschwäche Profit zu ziehen.”

Auch in China schlossen die Börsen im Minus. In Shanghai und Shenzhen gaben die Kurse zunächst stark nach, erholten sich im Tagesverlauf dann etwas und endeten bei knapp einem Prozent im Minus. In anderen Regionen Asiens waren die Börsen am Dienstag wegen Weihnachten geschlossen.

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