/Carlos Ghosn: Renault-Chef bleibt bis Anfang Januar in Untersuchungshaft

Carlos Ghosn: Renault-Chef bleibt bis Anfang Januar in Untersuchungshaft

Ein Gericht in Tokio
hat die Untersuchungshaft für den Renault-Chef Carlos Ghosn um
zehn Tage bis einschließlich 1. Januar verlängert. Die Verlängerung stützt sich auf
einen neuen Haftbefehl, den die Staatsanwaltschaft erst am Freitag
ausgestellt hatte. Er sitzt in einer kleinen Zelle
in einer Haftanstalt im Norden Tokios ein.

Er und seine frühere rechte Hand Greg Kelly waren am 19. November in der
japanischen Hauptstadt wegen Verdachts auf Verstoßes gegen
Börsenauflagen festgenommen worden. Zwischen 2011 und 2015 soll nur die
Hälfte von Ghosns Einkommens deklariert worden sein.

Erst am Donnerstag hatte das
Distriktgericht eine Verlängerung der Untersuchungshaft für Ghosn abgelehnt, eine
Freilassung des Managers auf Kaution schien wahrscheinlich. Am Freitag
wurde dann aber der neue Haftbefehl doch noch ausgestellt.

Dieser stützt sich auf den
Verdacht, dass Ghosn einen persönlichen Investitionsverlust von 16
Millionen Dollar
auf den Autobauer Nissan abgewälzt haben könnte. Ghosn hatte lange
auch den japanischen Konzern geführt.

Berichten zufolge weist Ghosn auch den neuen Vorwurf zurück. Er argumentiere, es habe sich um legale Transaktionen gehandelt.

Die Staatsanwaltschaft erhob am 10. Dezember offiziell Anklage. Sie werfen
Ghosn vor, er habe in den Jahren 2010 bis 2015 ein um fünf Milliarden
Yen (rund 39 Millionen Euro) zu niedriges Einkommen deklariert. Zudem
soll er sich persönlich an Firmenkapital des Autobauers Nissan
bereichert haben.

Nissan und der japanische Autobauer Mitsubishi
haben Ghosn als Verwaltungsratsvorsitzenden abgesetzt.
Renault hält
offiziell an Ghosn als Vorstandschef fest. Die Geschäfte führt vorläufig
sein Stellvertreter Thierry Bolloré.

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