/US-Militäreinsatz: Donald Trump plant offenbar auch Truppenabzug aus Afghanistan

US-Militäreinsatz: Donald Trump plant offenbar auch Truppenabzug aus Afghanistan

US-Präsident Donald Trump denkt Insidern zufolge offenbar darüber nach,
die Zahl der US-Soldaten in Afghanistan deutlich zu reduzieren. Das Wall
Street Journal
meldete unter Berufung auf
nicht näher genannte Regierungsbeamte, etwa die Hälfte der 14.000
US-Soldaten in Afghanistan solle abgezogen werden. US-Präsident
Donald Trump habe das Verteidigungsministerium bereits angewiesen, den
Truppenabzug einzuleiten.

“Diese Entscheidung wurde getroffen. Es wird einen bedeutenden Abzug
geben”, sagte ein US-Regierungsvertreter der
Nachrichtenagentur AFP. Auch der Fernsehsender CNN und die New
York Times
berichteten von entsprechenden Plänen der
Trump-Administration. Das Pentagon selbst habe sich dazu nicht
äußern wollen, hieß es weiter.

Der US-Präsident hat schon seit langem vor, US-Truppen aus Afghanistan abzuziehen,
hatte sich jedoch von seinem Verteidigungsminister James Mattis davon
überzeugen lassen, die Zahl der Soldaten dort zunächst noch
aufzustocken. Den Berichten zufolge schlägt Trump nun wieder seinen
ursprünglichen Kurs ein.

Seit 17 Jahren sind US-Soldaten in Afghanistan stationiert,
mehr als 2400 von ihnen kamen bei dem Einsatz ums Leben. Vertreter des
Verteidigungsministeriums haben allerdings wiederholt erklärt, ein
voreiliger Rückzug aus dem Land würde es Militanten erlauben, neue
Anschläge gegen die USA vergleichbar mit denen vom 11. September 2001 zu
verüben.

Erst am Mittwoch hatte Trump angekündigt, alle 2000 US-Soldaten aus dem Bürgerkriegsland Syrien nach
Hause zu holen.
Er begründete das damit, dass die Terrororganisation IS dort
komplett besiegt sei. Dies löste im In- und Ausland Irritationen und
harsche Kritik aus. Fachleute halten den IS keineswegs für besiegt und
einen Abzug aus Syrien für hochgefährlich.

Nach Darstellung mehrerer
US-Medien hatte Trump den Abzug aus Syrien gegen den ausdrücklichen Rat
von Verteidigungsminister Mattis wie auch von Außenminister Mike Pompeo und Sicherheitsberater
John Bolton beschlossen.

Kurz vor der Meldung über eine mögliche Reduzierung der Truppen in Afghanistan kündigte Trump den Rücktritt von Mattis aus dem Kabinett an. Mattis nannte Meinungsverschiedenheiten mit
Trump als Grund. US-Medien zufolge soll Trumps Syrien-Entscheidung eine
wesentliche Rolle bei Mattis’ Schritt gespielt haben. 

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