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Polizei durchsucht nach Ausspäh-Aktionen Wohnungen

Nach den Ausspähversuchen mutmaßlicher Islamisten an Flughäfen in Paris und Stuttgart sind in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen mehrere Wohnungen durchsucht worden. Im badischen Teil des südwestlichen Bundeslandes wurde ein Objekt durchsucht, in NRW zwei weitere. Das erfuhr die dpa aus Sicherheitskreisen erfuhr, der Sprecher der Stuttgarter Staatsanwaltschaft, Heiner Römhild, bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters die Information.

“Aktuell laufen da Wohnungsdurchsuchungen. Derzeit wurde noch niemand in Untersuchungshaft genommen”, sagte er. Die Staatsanwaltschaft in Stuttgart ermittelt wegen Verdachts auf Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat gegen vier bekannte Beschuldigte, wie die Behörde am Freitag in Stuttgart der Deutschen-Presse-Agentur mitteilte.

Seehofer: Keine Erkenntnisse über Gefährdung an anderen Flughäfen

Auch am Freitag waren deshalb an mehreren Flughäfen der Region verschärfte Sicherheitsvorkehrungen in Kraft. Dies betraf den Flughafen Stuttgart und die Airports Friedrichshafen, Karlsruhe/Baden-Baden und Mannheim. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) betonte am Freitag allerdings, dass er keine Erkenntnisse über Ausspähungen auch an anderen deutschen Flughäfen habe. “Die Aufmerksamkeit ist sicher an allen Flughäfen jetzt erhöht”, sagte Seehofer im Münchner Presseclub. “Wir haben jetzt keine darüber hinausgehenden Erkenntnisse bei anderen Flughäfen, so wie wir sie in Stuttgart und anderen Flughäfen in Teilen Frankreichs haben.”

Seehofer sagte, die Sicherheitsbehörden wollten keinen Alarmismus, sondern den Menschen klar sagen, welche Erkenntnisse vorliegen. Er könne die Bevölkerung nur bitten, wachsam zu sein – das sei “die beste Prävention gegen Terroranschläge”.

Die Polizei geht dem Verdacht nach, dass der Stuttgarter Flughafen zweimal für einen Anschlag ausgekundschaftet wurde. Vergangene Woche und am Mittwoch habe eine Überwachungskamera arabisch aussehende junge Männer gefilmt, die sich an der Sicherheitsschleuse aufhielten, ohne einen Flug antreten zu wollen und ohne Reisegepäck, sagten Sicherheitskreise am Donnerstag dem Tagesspiegel.

Bei der Fahndung führt eine Spur nach Aachen. Nach dpa-Informationen ist vergangene Woche am größten Flughafen Frankreichs, dem Pariser Airport Charles de Gaulle, ein Transporter mit Aachener Kennzeichen aufgefallen. Das Auto soll demnach einem Salafisten marokkanischer Abstammung gehören, der mehrere ähnliche Fahrzeuge besitzt und den die Behörden in Nordrhein-Westfalen schon länger kennen. Er konnte dem Vernehmen nach fliehen, bevor ihn die französische Polizei stoppen und befragen konnte. Nach Informationen der dpa richten sich die Ermittlungen gegen einen Vater und seinen Sohn aus Nordrhein-Westfalen. (Tsp, dpa, Reuters, AFP)

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