/Deeutsche Bahn: Bahn schränkt nach Betrugsfällen Zahlungsarten für Tickets ein

Deeutsche Bahn: Bahn schränkt nach Betrugsfällen Zahlungsarten für Tickets ein

Die Deutsche Bahn hat kurz vor Weihnachten ihre Zahlungsmöglichkeiten beim Erwerb von Online-Tickets eingeschränkt. Hintergrund sind nach Angaben des Konzerns “verstärkt betrügerische Aktivitäten”. Bahnkunden können bis auf weiteres keine Sparpreis-Tickets per Lastschrift bezahlen, wenn sie auf bahn.de und im DB Navigator buchen.

“Wir haben diese Maßnahme zum Schutz unserer Kunden ergriffen und bitten dafür um Verständnis”, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. “Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass unsere Services so schnell wie möglich wieder wie gewohnt zur Verfügung stehen werden.” Einen Zeitrahmen nannte das Unternehmen nicht.

Es geht um Sparpreis-Tickets, die storniert werden können. Seit dem 1. August fallen bei einer Stornierung zehn Euro Bearbeitungsgebühr an. Der Restbetrag wird als Stornogutschein ausgegeben, der für einen erneuten Ticketkauf verwendet werden kann. Der Stornogutschein ist ein siebenstelliger Code, der drei Jahre gültig ist und in Reisezentren und DB-Agenturen, am Automaten oder auf bahn.de eingelöst werden kann.  

An diesem Punkt haben die Betrüger angesetzt, so die ermittelnde Bundespolizei. “Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird davon ausgegangen, dass bislang nicht identifizierte Täter über einen bisher unbekannten Kanal an Kreditkartendaten und/oder Kontodaten gelangen.” Diese Daten hätten die Betrüger dann verwendet, um “Onlinetickets im Sparpreissegment” zu kaufen. “Bei den derzeit hier bekannten Fällen handelt es sich auch um hochpreisige Buchungen im Wert von bis zu 2500 Euro je Fahrtstrecke”, so die Bundespolizei in Potsdam.

Die Masche der Betrüger: Die ergaunerten Online-Tickets stornierten sie anschließend und ließen sich die Storno-Gutscheine per Mail schicken. “Nach derzeitigem Sachstand werden die Gutscheine im Anschluss zum Kauf angeboten und weiterveräußert”, so die Bundespolizei.

Keine Bahn-Konten gehackt

Nach Angaben eines Bahn-Sprechers basieren die Betrugsfälle “auf sogenannten Phishing-E-Mails”. Offenbar hatten sich die Täter Zugang zu Mail-Accounts verschafft, sich über die “Passwort vergessen”-Option auf bahn.de neue Passworte schicken lassen und so das Login von bestehenden Kunden übernommen. Die Bahn betont aber: “Ganz wichtig: Es sind keine bahn.de- bzw. DB-Navigator-Konten gehackt worden.”  

Um wie viele Betrugsfälle es geht, ist offen. “Stellen Kunden unberechtigte hohe Abbuchungen für Fahrkarten von ihrem Konto fest, dann sollten sie die Lastschrift durch ihre Bank widerrufen lassen und sich umgehend mit uns in Verbindung setzen”, so die Bahn. “Wir wollen natürlich nicht, dass den Kunden durch diese betrügerischen Aktivitäten irgendein Schaden entsteht.” Außerdem rät die Bahn zu einer Anzeige bei der Polizei. 

Das Unternehmen sieht bereits Erfolge der eigenen Strategie: “Durch unsere Gegenmaßnahmen sind die Betrugsfälle massiv eingedämmt worden.” Außerdem seien die ergaunerten Gutscheine “wertlos, da wir diese gesperrt haben”. An dem im August eingeführten Verfahren der Storno-Rückzahlung will die Deutsche Bahn allerdings festhalten.

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