/Doris von Sayn-Wittgenstein: AfD will Landesvorsitzende von Schleswig-Holstein ausschließen

Doris von Sayn-Wittgenstein: AfD will Landesvorsitzende von Schleswig-Holstein ausschließen

Der AfD-Bundesvorstand will die schleswig-holsteinische Landesvorsitzende Doris von Sayn-Wittgenstein aus der Partei ausschließen. Die Parteispitze entschied bei einer Sitzung in Berlin außerdem, sie “vor dem Hintergrund mutmaßlich strafrechtlich relevanter Vorgänge” bis zur Entscheidung des zuständigen Schiedsgerichts von der Ausübung aller Parteiämter auszuschließen.

Von Sayn-Wittgenstein wäre vor einem Jahr beinahe Parteivorsitzende geworden. Sie hatte auf einem AfD-Bundesparteitag in Hannover überraschend gegen Georg Pazderski kandidiert, der letztlich nur Vize wurde. Die Überraschungskandidatin aus Schleswig-Holstein hatte ihre Kandidatur damals zurückgezogen, als sich Alexander Gauland zur Wahl stellte.

Die 64-Jährige hatte 2014 für einen rechtsextremistischen Verein geworben, der mittlerweile auf der sogenannten Unvereinbarkeitsliste der AfD steht. Deshalb wurde sie am 4. Dezember aus der Landtagsfraktion in Kiel ausgeschlossen. Sie gehört aber weiter dem Parlament an.

Der Verfassungsschutz Thüringen stuft den Verein mit dem Namen Gedächtnisstätte als rechtsextrem ein. Im Bericht von 2017 heißt es, unter dem Deckmantel des Gedenkens an die deutschen Opfer des Zweiten Weltkriegs agitiere der von der verurteilten Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel mit gegründete Verein gegen den demokratischen Verfassungsstaat.

Von Sayn-Wittgenstein hatte erklärt, 2014 sei der Verein als gemeinnützig anerkannt gewesen und habe nicht auf der Unvereinbarkeitsliste der AfD gestanden.

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