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Elektromobilität: Hier kommt der erste deutsche Tesla-X-Rivale

Jahrelang haben sich die deutschen Premiumhersteller
von Tesla den Schneid abkaufen lassen und seit Kurzem ist auch Jaguar mit dem I-Pace im Elektrosegment aktiv. Doch jetzt geht die E-Offensive Made in
Germany wirklich los. Zumindest fast. Der Audi e-tron kommt nicht wie geplant
noch dieses Jahr, sondern erst Anfang 2019 in den Handel, denn
Softwareprobleme verzögern den Start – aber damit geht das Strom-SUV der
Volkswagen-Tochter trotzdem noch vor dem Mercedes EQC ins Rennen. Und tritt
damit in direkte Konkurrenz zum Tesla Model X.

Ganz deutsch ist der e-tron allerdings nicht.
Erdacht wurde er in Ingolstadt, aber gebaut wird er in Brüssel – in einer auf
dem Papier CO2-neutralen Fabrik, die ihren gesamten Energiebedarf aus
erneuerbaren Quellen deckt oder durch Umweltzertifikate kompensiert.

Anders als Konkurrent BMW, der mit dem
elektrischen i3 und dem Hybridsportwagen i8 optisch deutliche Akzente gesetzt hat,
präsentiert sich der e-tron recht unauffällig. Mit seinen 4,90 Metern Länge und
gut 1,60 Metern Höhe steht er da wie ein klassisches Oberklasse-SUV – inklusive
großen Motorraums, der prinzipiell gar nicht mehr nötig wäre, plattformbedingt
aber kaum zu umgehen war. Der e-tron basiert nämlich auf dem Unterbau des Audi Q5. Erst der gerade auf der Automesse in Los Angeles vorgestellte e-tron GT
nutzt die neue Elektroplattform, die Audi zusammen mit Porsche entwickelt hat.

Der Nachteil der aktuellen Lösung: Der beträchtliche
Vorderraum verhindert, dass der e-tron so geräumig ist, wie er sein könnte.
Beengt fühlt man sich trotzdem nicht. Sowohl für die Passagiere als auch fürs
Gepäck (660 Liter) steht genug Platz zur Verfügung.

Kameras ersetzen Außenspiegel

Einen Vorgeschmack auf die Zukunft gibt Audi
mit den Außenspiegeln – beziehungsweise mit den nicht vorhandenen
Außenspiegeln. Gegen einen Aufpreis von 1.500 Euro baut der Hersteller kleine
Kameras an die Seiten – dann sieht die Fahrerin das, was hinter und neben dem
Auto passiert, auf Displays in den Türen. Das ist zweifelsohne futuristisch, es
soll aber vor allem die Aerodynamik verbessern und damit die Reichweite um bis
zu 35 Kilometer erhöhen. Die Technik ist aber auch ein bisschen unpraktisch: Das
zweidimensionale Bild macht es schwer, Entfernungen richtig einzuschätzen, und
der erste Blick geht schon aus Gewohnheit immer auf die Kamera und nicht auf
den Bildschirm.

Abgesehen von den beiden Spiegelanzeigen
unterscheidet sich das Ambiente im Innenraum nicht von anderen Audi-Modellen
mit digitalem Kombiinstrument und Touchdisplays für Infotainment und
Klimaanlagensteuerung. Sogar einen klassischen Wählhebel für die Gänge gibt es.
Er spricht aber kein herkömmliches Getriebe an: Die beiden Elektromotoren, je
vorne und hinten einer, geben ihre Kraft mit nur einer Gangstufe an die Achsen
ab.

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