/Anschlag in Straßburg: Weiterer Toter nach Angriff in Straßburg

Anschlag in Straßburg: Weiterer Toter nach Angriff in Straßburg

In Frankreich ist ein
viertes Opfer des Angriffs auf den Straßburger Weihnachtsmarkt
gestorben. Die Person sei im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen erlegen, teilte die
Staatsanwaltschaft mit. Eine fünfte Person ist hirntot.

Der mutmaßliche Attentäter Chérif C. wurde am späten Donnerstagabend bei seiner
Festnahme erschossen. Die Ermittler fahnden jetzt nach möglichen
Komplizen, die ihn zu der Tat ermutigt
oder bei den Vorbereitungen geholfen haben könnten. Nach
Angaben von Chefermittler Rémy Heitz befinden sich sieben
Menschen in Gewahrsam. Bei vier von ihnen handelt es sich demnach um
Familienangehörige von C., bei den drei anderen um der Familie
nahestehende Personen. Zwei von ihnen seien in der Nacht zum Freitag
festgenommen worden.

Zum Motiv des mutmaßlichen Attentäters
äußerte sich Heitz nicht. Die Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS)
reklamierte die Tat nach dem Tod C.s für sich. Der Angreifer
sei ein Soldat des IS gewesen, behauptete das
IS-Sprachrohr Amaq. Frankreichs Innenminister Christophe Castaner nannte
die Reklamation opportunistisch, sie ändere nichts. “Hier war ein
Mann in unserer Mitte, der das Böse nährte”, sagte er.

Bekannt
ist, dass Chérif C. Zeugen zufolge “Allahu Akbar” (Allah ist groß)
gerufen haben soll. Außerdem sei eine Radikalisierung während eines
Gefängnisaufenthaltes aufgefallen. Er
wurde in zwei Antiterrorverzeichnissen der französischen Regierung
geführt und vom Geheimdienst überwacht.

BKA warnt vor Nachahmern

Der Weihnachtsmarkt ist wieder eröffnet und auch an der deutsch-französischen Grenze entspannte sich die Lage. Es gab
am Freitag keine zusätzlichen Kontrollen mehr.
Die Einsatzkräfte zogen sich nach Angaben der Bundespolizei am
Donnerstagabend gegen 23 Uhr zurück. Besonders streng war zuvor der
Grenzübergang Kehl–Straßburg kontrolliert worden. Hier kam es zu längeren Verzögerungen im Straßenverkehr.

Das
Bundeskriminalamt warnte vor möglichen Nachahmern. Die öffentliche
Debatte über die Tat könne “tatinitiierend” für andere Täter sein,
berichtete der Spiegel unter Berufung auf einen
vertraulichen Lagebericht. Der Straßburger
Anschlag konkretisiere “die seit längerer Zeit bestehende hohe abstrakte
Gefährdung für europäische Staaten aus dem Bereich des islamistischen
Terrorismus”, heißt es demnach weiter in dem Papier. Es gebe derzeit
aber keine Erkenntnisse, dass Weihnachtsmärkte in Deutschland konkret
gefährdet seien.

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