/Anschlag am Breitscheidplatz: 3,8 Millionen Euro Entschädigung für Opfer des Berliner Anschlags

Anschlag am Breitscheidplatz: 3,8 Millionen Euro Entschädigung für Opfer des Berliner Anschlags

Zwei Jahre nach dem Terroranschlag auf den Berliner
Weihnachtsmarkt
haben mehr als 170 Verwandte von Todesopfern und
Verletzten insgesamt knapp 3,8 Millionen Euro Entschädigungszahlungen bekommen. Diese Summe nannten die drei zuständigen Stellen, das
Bundesamt für Justiz mit dem Härtefallfonds, das Berliner Landesamt für
Gesundheit und Soziales und die Verkehrsopferhilfe. Der Betrag
wird sich in Zukunft noch erhöhen. In vielen Fällen wurden nicht nur
einmalig hohe Summen zur Entschädigung ausgezahlt, sondern lebenslange
Zahlungen von monatlichen Grundrenten bewilligt.

Die Summe
der Einmalbeträge für Opfer und Angehörige liegt bisher bei 3.075.000 Euro, wie das Bundesjustizministerium
mitteilte. Die höchste Einzelsumme davon waren 350.000 Euro für einen
sehr schwer verletzten Menschen. Diese sogenannten freiwilligen
Härteleistungen des Bundes werden an Hinterbliebene von terroristischen
Taten und extremistischen Angriffen gezahlt. Der Bund hatte die Beträge
im Sommer rückwirkend verdreifacht.

Dazu erhalten Hinterbliebene
wie Witwer, Witwen, Waisen, Halbwaisen und Schwerverletzte
monatliche Grundrenten. Die Höhe richtet sich nach dem Ausmaß der
Schädigung und liegt laut Gesetz zwischen 141 und 736 Euro. Auch die
Kosten für ärztliche Behandlungen und Therapien wurden übernommen. 192
Anträge gingen ein. Die allermeisten wurden bewilligt.

Am 19. Dezember 2016 war der Tunesier Anis Amri mit einem Lieferwagen in den Weihnachtsmarkt am Breitscheidtplatz gerast. Zwölf Menschen starben, mehr als 70 wurden verletzt, viele traumatisiert. Recherchen von ZEIT ONLINE haben ergeben, dass Amri und zwei Komplizen ursprünglich einen Anschlag mit Sprengstoff geplant hatten. Das Berliner Landeskriminalamt durchkreuzte diesen Plan unwissentlich.

Hits: 2