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Robert Spaemann: Freigeist und Polemiker

Zum Tod des großen Philosophen Robert Spaemann

12. Dezember 2018, 17:19 UhrEditiert am 12. Dezember 2018, 17:19 Uhr

Robert Spaemann: Der Philosoph Robert Spaemann

Der Philosoph Robert Spaemann
© Marijan Murat/dpa

Ein Leben, das aus heterogeneren Elementen besteht als das Robert Spaemanns, ist nicht leicht vorstellbar. Das beginnt schon vor seiner Geburt 1927. Die Eltern sind Teil der linken Berliner Boheme der Zwanzigerjahre, der Vater Kunsthistoriker, die Mutter Tänzerin bei Mary Wigman, der Begründerin des Ausdruckstanzes. Als die Mutter an Tuberkulose erkrankt, kehren sie dem wilden Leben der Großstadt den Rücken, treten der katholischen Kirche bei und ziehen nach Münster, da ist der Sohn drei. Die Mutter stirbt 1936. 1942 lässt sich Spaemanns Vater durch Bischof Galen, den NS-Gegner, zum Priester weihen – Robert ist nun das exzentrische Beispiel eines offiziellen Priestersohns. Wie Günter Grass gehört er der Flakhelfer-Generation an, aber dem Stellungsbefehl entzieht er sich durch Fahnenflucht und taucht auf einem Bauernhof unter.

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