/Volkswagen: VW droht neuer juristischer Ärger wegen Verkaufs von Vorserienautos

Volkswagen: VW droht neuer juristischer Ärger wegen Verkaufs von Vorserienautos

Der Autokonzern Volkswagen muss in Deutschland rund 4.000 Autos zurückrufen, die gar nicht hätten verkauft werden dürfen – weil sie den serienmäßigen Bauzustand nicht erfüllten. In der zweiten Novemberhälfte habe man damit begonnen, betreffende Kunden anzuschreiben, teilte VW mit. Ziel sei es, die Fahrzeuge zurückzukaufen, um mögliche Mängel zu beheben.

Das Bundesverkehrsministerium teilte mit, es handele sich um einen Pflichtrückruf, weil die Wagen “unzulässig in den Verkehr gekommen” seien. Volkswagen erläuterte, möglicherweise seien Autos aus der laufenden Serienfertigung oder
Vorserienfahrzeuge mit noch nicht freigegebenen Prototypenteilen
umgerüstet worden. Weltweit verkaufte das Unternehmen nach eigenen Angaben vom vergangenen Freitag zwischen 2006 und 2018 insgesamt rund 6.700 Fahrzeuge, deren Bauzustand nicht der jeweiligen Serienfertigung entsprach. Das habe eine interne Überprüfung ergeben, hieß es.

Nach Informationen des Spiegels hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig in der Sache Vorermittlungen eingeleitet. Es gehe darum zu prüfen, “ob ein Anfangsverdacht strafbaren Verhaltens besteht”, sagte Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe dem Magazin. Dem Bericht zufolge untersuchen die Ermittler, ob Volkswagen beim Verkauf der Fahrzeuge womöglich Betrug begangen hat. Das Verkehrsministerium prüfe außerdem, ob es ein Bußgeld gegen VW verhängt.

VW argumentiert, dass es grundsätzlich erlaubt sei, Vorserienautos zu verkaufen – man habe lediglich “versäumt, zu dokumentieren, was an den betroffenen Fahrzeugen nicht seriengemäß ist”. Dem Konzern seien auch keinerlei Unfälle oder Verletzungen bekannt, die auf eine nicht serienmäßige Ausstattung eines ehemaligen Vorserienfahrzeugs zurückzuführen wären.

Betroffen sind laut Volkswagen verschiedene Modelle: vom Kleinstwagen Up über Polo, Golf und Passat bis hin zum SUV Touareg und zum elektrischen e-Golf. Vorsorglich sollten die Fahrzeuge überprüft werden, da “Einschränkungen an den Sicherheitssystemen” nicht ausgeschlossen werden könnten, sagte ein Sprecher. Allerdings gehe es um unterschiedlichste Veränderungen, bis hin zur Lackierung im Motorraum, die über den Serienzustand hinausgehe.

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