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Podcasts: Unsere Hörempfehlungen im Dezember

In unserer Serie Top of the Pods stellen Redakteurinnen und Mitarbeiterinnen von ZEIT ONLINE ihre Lieblingssendungen vor. Alle Podcasts von ZEIT ONLINE finden Sie hier.

“The Writer’s Voice”


© WNYC

Das Prinzip dieses Podcasts ist simpel: Berühmte Autorinnen und Autoren lesen ihre Kurzgeschichten vor, die kurz vorher im legendären Magazin The New Yorker erschienen sind. Zwei Gründe, warum das toll ist: Man braucht kein New Yorker-Abo und kann – umsonst (!) – mit Ikonen wie Richard Ford oder Zadie Smith im Ohr einschlafen. Seine Stimme klingt wie eine knarzende Kommode. Ihre fühlt sich wie eine Tasse Punch an.
(Carolin Würfel)
Englisch, Länge variiert. Erscheint wöchentlich, immer dienstags. Abrufbar auf den gängigen Podcast-Apps und der Website des “New Yorker”.

“Frau Bauerfeind hat Fragen”


© Audible

Genauer gesagt: 50. Und die stellt Katrin Bauerfeind ihren Gästen vorab,
um sie dann in einer Liveshow unterhaltsam abzuarbeiten. Hängt
natürlich stark von den Gästen ab, wie lustig es wird. In Staffel eins
sind unter anderem Annette Frier und Olli Schulz hervorzuheben, in der
gerade angelaufenen zweiten Staffel lohnt Lars Eidinger.
(Rieke Havertz)
Deutsch.
Länge: 60 Minuten. Abrufbar auf Audible (kostenpflichtig). Die nächste
Show findet am 17. Dezember im Pfefferberg Theater in Berlin statt.

“Ear Hustle”


© Radiotopia

Geschichten über den Alltag im Gefängnis sind oft voller Klischees. Dieser Podcast ist anders: Er wird von Insassen eines kalifornischen Gefängnisses mitmoderiert und -produziert. So erfährt man, wie man mit dem Zellengenossen klarkommt, wie man in der Haft ein guter Vater sein kann und warum man sich auf keinen Fall im Knast verlieben sollte. Vor allem aber lebt dieser Podcast von seinen tollen, eigentümlichen Stimmen – geprägt nicht von Sprechtraining, sondern vom Leben.
(Mounia Meiborg)
Englisch. Länge: 30-40 Minuten. Erscheint 14-tägig auf den üblichen Podcast-Apps und der Website “earhustlesq.com”.

“Kanackische Welle”

Meistens wird über Minderheiten gesprochen statt mit ihnen. Und noch seltener sprechen sie selbst über sich. Das ändert sich gerade. Allein in diesem Jahr sind rund ein Dutzend neuer, spannender Podcasts entstanden, in denen das Einwanderungsland Deutschland einen unmittelbaren Einblick in das Leben der Eingewanderten und ihrer Nachfahren erhält.


© kanackischewelle.podigee.io

Ein besonders gut gemachter ist die Kanackische Welle von Marcel Aburakia und Malcolm Ohanwe. Die beiden Hörfunkjournalisten sind Münchner mit palästinensischen Wurzeln. Sie sprechen auf humorvolle Weise über ihre Herkunft, Popkultur, Rassismus und ihren Umgang mit dem Nahostkonflikt. Aburakia und Ohanwe sind witzig, klug, bescheiden und scheuen sich nicht vor komplizierten Themen.
(Vanessa Vu)
Deutsch. Länge: 30-50 Minuten. Zu hören auf den gängigen Podcast-Apps oder der Website.

“This American Life”


© Amazon

Eine ganze Stunde dauern die wöchentlichen Reportagen von This American Life. Oft beginnen sie ganz persönlich. Der Moderator Ira Glass fragt sich zum Beispiel selbst: Habe ich einen freien Willen? Oder er lässt seine Gäste erzählen. Die Frau etwa, die als Teenager von ihrem Mormonenpriester über ihre sexuellen Gefühle ausgefragt wurde. Ira Glass schafft es, mit seinen Fragen immer tiefer an die Menschen und immer näher an das Thema zu kommen. Als Zuhörerin taucht man mit ihm ab in manchmal völlig überraschende Gedanken und fremde Erfahrungen.
(Parvin Sadigh)
Englisch. Länge: 60 Minuten. Läuft auf den üblichen Podcast-Apps.

“Endlich. Wir reden über den Tod”


© John Facenfield

Die eine hat Bruder und Vater verloren, die andere ihren Ex-Freund. Jetzt sprechen Susann Brückner und Caroline Kraft einmal im Monat über den Tod und darüber, warum man in Deutschland nicht gern darüber spricht. Mit ihren Gästen – dem Musiker Jens Friebe, der Notfallseelsorgerin Sarah Benz oder der Bestatterin Lea Gescheidel – diskutieren sie, wie man Krebs überlebt oder warum man Scham und Schuld empfindet, wenn Angehörige sterben. Das tun sie einfühlsam, aber ohne Pathos. Und es wird auch gelacht.
(Juli Katz)
Deutsch. Länge: 60 Minuten. Erscheint monatlich auf den gängigen Podcast-Plattformen sowie auf der Website endlich.cc.

“Getting Curious with Jonathan Van Ness”


© Earwolf

Wer die Netflix-Show Queer Eye kennt, kennt auch Jonathan Van Ness. Er ist einer der fünf homosexuellen Männer, die dort ihre männlichen Gäste umstylen. Während Van Ness sich auf Netflix allein um Haar- und Make-up-Fragen kümmert, lädt er als Podcast-Gastgeber Experten zu unterschiedlichsten Themen ein: Da geht es von den Midterms über medizinisches Marihuana bis zu Gewerkschaftsfragen. All dies natürlich mit der Van Ness eigenen Neugier und Euphorie.
(Rieke Havertz)
Englisch. Länge: Zwischen 30 und 40 Minuten. Erscheint wöchentlich, immer mittwochs auf den gängigen Podcast-Apps. Alle bisherigen Folgen sind auch auf Jonathan Van Ness’ Website abrufbar.

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Und was hören
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