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Gesinnung: Denkraum erweitern

Der Begriff “Gesinnung” hat das Zeug zum Unwort des Jahres. Wir sollten es uns nicht um die Ohren hauen.

9. Dezember 2018, 9:53 UhrEditiert am 9. Dezember 2018, 9:53 Uhr

Rauch

Spricht von Gesinnungsethik: der Maler Neo Rauch
© Matthias Bein/dpa

Hell, hastend und terminreich – so wirkt der Monat Dezember seit je auf
mich. Auch jetzt und hier in Leipzig. Die alljährliche Weihnachtsmarkt-Szenerie hat die
Innenstadt übernommen, bis hin zu ihren Rändern, wo die Busse mit den Besuchern bis zur
zweiten Reihe parken. Dutzende von fröhlich lärmenden Besuchergruppen werden aus den
S-Bahnhöfen in die Stadt gespült, auf ihren Köp-fen blinken identische Weihnachtsmann-Mützen,
schillernde Elchgeweihe oder auch geschmückte Weihnachtsbäumchen. Der Handel gibt den Takt
vor, während das Jahr mit großen Schritten seinem Verfallsdatum entgegeneilt. Die Zeit der
Jahresrückblicke hat längst begonnen. Und so unterschiedlich wie die private Bilanz eines
jeden von uns ausfallen mag, so verschieden scheinen mir auch die Farben der Lichter zu sein,
mit denen wir unseren Blick auf den Zustand des Landes zu richten vermögen.

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