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Deutsche Bahn: Ausfälle und Verspätungen ab Montagmorgen

Knapp zwei Wochen vor Weihnachten wird es in ganz Deutschland zu Zugverspätungen oder -ausfällen kommen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat bundesweite Warnstreiks ab Montag angekündigt. Es hieß, dass bereits am Montagmorgen Mitarbeiter vor allem in Stellwerken und Werkstätten ihre Arbeit niederlegen könnten. Die Aktion könnte bis zum Mittag anhalten. Allerdings sei bislang über Umfang und Dauer der Arbeitsniederlegungen noch nicht entschieden worden.

Die EVG hatte am Samstag die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn in Hannover abgebrochen. Der erhoffte Durchbruch im Streit um die Lohnerhöhung von 7,5 Prozent sei nicht gelungen. EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba sagte, die Bahn habe eine Vertagung auf Dienstag vorgeschlagen. “Das kam für uns nicht infrage.” Sie kritisierte zudem, dass die Bahn eine Laufzeit des Vertrages von 29 Monaten wolle, während die EVG auf 24 Monaten bestehe. Die EVG verlangt außerdem, dass das schon seit zwei Jahren existierende Wahlmodell ausgebaut werde. Dabei können die Mitarbeiter wählen, ob sie mehr Geld oder alternativ mehr Urlaub beziehungsweise weniger Wochenarbeitszeit wollen.

Die Bahn sprach von einer “völlig überflüssigen Eskalation”. Man habe ein Paket im Volumen von insgesamt sieben Prozent in Aussicht gestellt. “Bei diesem Angebot den Verhandlungstisch zu verlassen, ist nicht nachvollziehbar und verunsichert völlig unnötig unsere Kunden mitten in der Weihnachtszeit”, sagte Personalvorstand Martin Seiler.

Aufgrund von Personalmangel, fehlenden Zügen sowie Engpässen im Netz waren die Fernzüge zuletzt ohnehin häufig verspätet. Fast ein Drittel aller ICE und IC kam zu spät. Das Pünktlichkeitsziel von über 80 Prozent kann die Bahn nach ihren eigenen Plänen erst 2025 erreichen.

Auf der Website der Bahn können Fahrgäste sehen, welche Züge vom Streik betroffen sind, sobald konkrete Informationen vorliegen.

Die Preise steigen

Zum zweiten Adventssonntag steigen außerdem mit dem Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn die Preise. Die Preiserhöhung war bereits vor knapp zwei Monaten angekündigt worden. Im Fernverkehr werden Fahrscheine zum vollen Preis (Flexpreis) im Durchschnitt um 1,9 Prozent teurer, wie die Bahn mitteilte. Weil es viele Sonderangebote und Rabatte gibt, steigt das Preisniveau nach Berechnungen des Konzerns aber lediglich um 0,9 Prozent. Bahnfahrten im Regionalverkehr über Grenzen von Verkehrsverbünden hinweg werden im Durchschnitt 1,5 Prozent teurer.

Was wird besser?

Nicht alles wird schlechter: Die Bahn setzt mit dem Fahrplanwechsel auf wichtigen Strecken mehr Züge ein sowie den ICE 4, die jüngste Generation des Hochgeschwindigkeitszuges. Auch im regionalen Verkehr soll das Angebot verbessert werden.

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