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Fahrdienst-Vermittler: Uber will an die Börse

Der Fahrdienstvermittler Uber hat laut Medienberichten einen ersten Schritt in Richtung Börsengang gemacht. Das
Unternehmen aus San Francisco habe bereits am Donnerstag einen vertraulichen Antrag für eine
Aktienplatzierung eingereicht, schreiben das Wall Street Journal, die Financial Times und der Finanzdienst Bloomberg. Auch die New York Times bestätigt die Meldungen und bezieht sich dabei auf “zwei Personen, die Kenntnis von dem Vorgang haben”. Uber selbst wollte die Nachricht zunächst nicht kommentieren.

Bemerkenswert an ihr ist, dass Ubers kleinerer Rivale Lyft am Donnerstag von sich aus mitgeteilt hatte, an jenem Tag ebenfalls einen vertraulichen
Antrag für seinen Börsengang eingereicht zu haben. Die bisher nur in den USA und in Kanada
aktive Firma, die wie Uber über eine Smartphone-App Mitfahrgelegenheiten vermittelt und damit traditionellen Taxidiensten Konkurrenz macht, soll für ihren Börsengang März oder April ins Auge fassen. Uber peile seinen für das erste Quartal 2019 an, heißt es in den Medienberichten.

Die New York Times schreibt, Uber und Lyft böten sich ein regelrechtes Wettrennen darum, welches der beiden Unternehmen zuerst an die Börse komme. Es gebe ein “gutes Klima für Technologiebörsengänge” derzeit, während zugleich Sorge bestehe vor einer womöglich nahenden Rezession. Für 2019 werden tatsächlich weitere Börsengänge von Tech-Firmen erwartet, darunter von dem Unterkunftsvermittler Airbnb und dem Kommunikationsdienst Slack.

Uber hat in den vergangenen Jahren rund 20 Milliarden Dollar an
Investorengeldern und Krediten eingesammelt. So hat der Autohersteller Toyota erst im August 500 Millionen US-Dollar in den Fahrdienstvermittler investiert. Zugleich meldete Uber zuletzt einen Verlust von etwa einer Milliarde Dollar allein für das dritte Quartal 2018. Laut New York Times sollen Banken für einen Börsengang nun eine Bewertung des Unternehmens von bis zu 120
Milliarden Dollar in Aussicht stellen.

Während sich in den USA mittlerweile manche Städte gegen die Expansion von Uber wehren, hatte sich die Firma aus Deutschland nach einer ersten Phase aggressiver Expansion im Jahr 2015 weitgehend zurückgezogen. Die hiesige Taxibranche hatte sich dem aufstrebenden US-Konkurrenten entgegengestellt; in einer Grundsatzentscheidung hatte das Landgericht Frankfurt geurteilt, dass ein Service von Uber, der Fahrten mit Privatleuten in deren eigenen Autos vermittelt, wettbewerbswidrig sei. Uber ist mittlerweile aber wieder in den drei deutschen Großstädten Berlin, München und Düsseldorf aktiv und kündigte zuletzt an, ab kommender Woche auch erneut Fahrten in Frankfurt am Main zu vermitteln.

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