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Erdöl: Katar will aus der Opec aussteigen

Katar will die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) verlassen. Wie Energieminister Sherida al-Kaabi in Doha ankündigte, wird die Mitgliedschaft des Kleinstaats in der Opec im Januar 2019 enden. Er habe die Organisation über diese Entscheidung bereits informiert, sagte al-Kaabi.

Katars Ankündigung markiert eine weitere Eskalation im Streit des Landes mit dem weltgrößten Ölproduzenten Saudi-Arabien sowie mit Bahrain, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten. Diese hatten im Sommer 2017 ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen und eine Verkehrs- und Handelsblockade verhängt. Sie werfen dem Golfstaat vor, “Terrorismus” zu unterstützen und zu enge Beziehungen zum schiitischen Iran – dem Erzfeind Saudi-Arabiens – zu pflegen.

Doha wies diese Vorwürfe stets zurück.

Noch in dieser Woche wollen sich die Opec-Mitglieder sowie weitere wichtige Förderländer treffen, um vor allem über den Verfall des Ölpreises in den vergangenen Wochen zu beraten. Zuletzt hatte Saudi-Arabien seine Vereinbarung mit Russland verlängert, in der sich beide Staaten zu einer stärkeren Kontrolle des Ölmarktes verpflichten.

Experten rechnen nun mit einer weiteren Drosselung der Fördermengen, mit denen die Exportländer Überproduktion und damit einen weiteren Preisverfall verhindern wollen. In Kanada, das nicht zur Opec gehört, hatte die Provinz Alberta bereits am Wochenende reagiert. Die wichtigste Ölförderregion des Landes will ab Januar die Produktion deutlich reduzieren, um die hohen Lagerbestände abzubauen. 

Die Folgen dieser beiden Entscheidungen zeigten sich bereits an den Rohstoffmärkten, wo die Preise erstmals seit Oktober wieder anstiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete dort 62,33 US-Dollar – und damit 2,87 Dollar oder rund fünf Prozent mehr als zum Wochenausklang am vergangenen Freitag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich ebenfalls – um 2,70 Dollar auf 53,63 Dollar.

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