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Paris: Erneut hunderte Gelbwesten auf den Champs-Élysées

Mehrere Hundert Demonstrantinnen und Demonstranten der so genannten Gelbwesten haben sich zu neuen Protesten rund um die Pariser Prachtstraße versammelt. Dabei kam es Medienberichten zufolge zu Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt, um die Demonstranten davon abzuhalten, einen Kontrollpunkt zu durchbrechen. Zwei Menschen seien wegen des Besitzes verbotener Waffen festgenommen worden.

Die Champs-Élysées sind auch an diesem Samstag weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich, es sind
aber Identitäts- und Sicherheitskontrollen geplant. So soll verhindert
werden, dass es auf dem Boulevard erneut zu heftigen Ausschreitungen
kommt. Zehntausende hatten in der vergangenen Woche auf Facebook ihre Teilnahme an der Demonstration angekündigt. Am vergangenen Samstag hatten etwa 5.000 Gelbwesten gegen die Regierung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron protestiert. Vermummte hatten Barrikaden errichtet und versucht, zum Élyséepalast, Macrons Amtssitz, vorzudringen.

Es ist schon das dritte Wochenende in Folge, an dem die Protestbewegung in gelben Warnwesten gegen steigende Spritkosten und für eine Anhebung
von Mindestlohn und Renten auf die Straße gehen. Bei der bislang größten Demonstration Mitte November blockierten rund 250.000 Menschen landesweit wichtige Straßen und Verkehrsknotenpunkte. Zwei Menschen starben im Zusammenhang mit den Protesten.

Die Gelbwesten, von denen viele in den ländlichen Regionen Frankreichs leben, die auf ihre Autos angewiesen sind, protestieren vor allem gegen die geplante Erhöhung von Diesel-Kraftstoff im Rahmen von Macron Ökosteuer. Mittlerweile richtet sich die Bewegung aber zunehmend gegen Macrons Politik generell sowie gegen den Präsidenten persönlich. Auf Transparenten sind häufig Rücktrittforderungen zu sehen. Die Demonstranten werfen ihm vor, nur Politik für die Reichen zu betreiben.

Macron hat zwar inzwischen zugesagt, die umstrittene Ökosteuer auf Diesel an den Kraftstoffpreis anzupassen. Das geht den Aktivisten aber nicht weit genug. 

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