/Koloniale Raubkunst: Macrons Ethik des Sammelns

Koloniale Raubkunst: Macrons Ethik des Sammelns

Mit seinem radikalen Vorhaben zur Rückerstattung afrikanischer Kunst wirbelt der französische Präsident die Welt der Museen durcheinander.

1. Dezember 2018, 9:49 UhrEditiert am 1. Dezember 2018, 9:49 Uhr

Koloniale Raubkunst: Westafrikanische Bronzeskulptur eines Kriegers aus dem 18. Jahrhundert. Ursprünglich aus Benin, aktuell im Bestand des Pariser Quai Branly

Westafrikanische Bronzeskulptur eines Kriegers aus dem 18. Jahrhundert, ursprünglich aus Benin, aktuell im Bestand des Pariser Quai-Branly-Museums
© André Held

Berichte bestellt ein französischer Präsident viele. Gerade erst hatte
Emmanuel Macron einen Bericht in den Reißwolf befördert, der Ideen enthielt, wie sich der Etat
für Vorstadtpolitik aufstocken ließe. Würde es dieses Mal anders sein? “Der Plan war nicht
fertig”, gesteht die Co-Autorin des “Berichts über die Rückerstattung afrikanischen
Vermögens”, Bénédicte Savoy. Sie wusste, dass auch ein fertiger Bericht noch keinen
politischen Plan macht. Sie, eine in Berlin tätige französische Kunsthistorikerin, und ihr
Mitstreiter Felwine Sarr, ein senegalesischer Ökonom aus Dakar, bezeichnen sich mit
französischem Understatement gerne als “einfache Intellektuelle”. Sie sind keine Berater des
Präsidenten, gehören nicht zu seinem erweiterten Kreis. Sie haben in Paris keine Lobby, eher
im Gegenteil: Sie leben weit weg. Was sollte ihr Bericht schon bewirken?

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