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USA: Polizei veröffentlicht Informationen über Schützen in Kalifornien

Kalifornische Behörden haben den mutmaßlichen Todesschützen bei einem Knoblauchfestival in der US-Kleinstadt Gilroy als den 19-jährigen Santino William L. identifiziert. Den Angaben zufolge nutzte er ein Sturmgewehr des Typs AK47, als er am Sonntagnachmittag bei dem Garlic Festival um sich schoss und drei Menschen tötete sowie mindestens zwölf weitere verletzte. Unter den Opfern befanden sich zwei Kinder.

Die Suche nach dem Motiv geht indes weiter. Inzwischen hat die Polizei das Auto und die Wohnung des Täters durchsucht, nähere Angaben dazu machte Scot Smithee, Polizeichef von Gilroy, allerdings nicht. Laut einem Mitarbeiter des FBI durchsuchten Ermittler die Profile L.s in den sozialen Medien. Zuvor berichteten bereits Medien, dass der Onlineauftritt des Schützen untersucht werde. Demnach soll L. vor vier Tagen ein Konto bei der Bilderplattform Instagram eingerichtet und dort ein Buch über die Überlegenheit der “weißen Rasse” zitiert haben. Kurz vor der Tat soll er ein anderes Bild gepostet haben, auf dem das Festival zu sehen ist. “Ayyy Knoblauch-Festival-Zeit” und “kommt und betrinkt euch mit überteuertem Scheiß”, schrieb L. dazu.

Der Angreifer kam laut Smithee wahrscheinlich über ein Bachbett auf das Gelände. Eine Umzäunung soll er mit einem Schneidegerät durchtrennt haben. Bei dem Fest hätten hohe Sicherheitsvorkehrungen gegolten. Besucher mussten demnach durch Metalldetektoren treten und auch ihre Taschen wurden kontrolliert.

Suche nach weiterem Mann geht weiter

Die Polizei stellte nach eigenen Angaben den Schützen “in weniger als einer Minute”. Dabei wurde er erschossen. Doch die Suche nach einem weiteren Mann gehe weiter, sagte Smithee. “Aufgrund von Augenzeugenberichten gehen wir davon aus, dass noch eine zweite Person beteiligt war, wir wissen nur noch nicht, auf welche Weise”, erläuterte er.

Kalifornien – Tote und Verletzte nach Schüssen auf Volksfest
Auf dem jährlichen Knoblauch-Fest im kalifornischen Gilroy hat ein Mann auf die Gäste geschossen. Der Täter und drei Besucher wurden getötet, weitere 15 wurden verletzt.

© Foto: San Jose Mercury News/AP Photo/Nhat V. Meyer

Die knapp 150 Kilometer südöstlich von San Francisco liegende Kleinstadt Gilroy mit ihren 50.000 Einwohnern ist bekannt für ihren Knoblauchanbau, das Garlic Festival zählt zu den größten Food-Festivals der USA. Jedes Jahr besuchen 100.000 Menschen das dreitägige Volksfest, das neben Essen und Trinken Kochwettbewerbe und Livemusik bietet. Laut dem Lokalblatt Mercury News fielen die Schüsse kurz vor Ende des letzten Tags.

Festivalleiter Brian Bowe sagte vor Journalisten, der Angriff so kurz vor dem Ende sei “verstörend”: “Unsere mehr als 4.000 ehrenamtlichen Helfer arbeiten so hart jedes Jahr, und ansehen zu müssen, wie das diesjährige Fest auf diese Weise endete, ist eines der tragischsten und traurigsten Dinge, die ich erleben musste”, sagte er und sprach allen betroffenen “Freunden, Familien, Nachbarn” sein Mitgefühl aus. Gouverneur Gavin Newsom bezeichnete den Angriff als “entsetzlich”.

In den USA kommt es immer wieder zu tödlichen Schusswaffenattacken, doch werden alle Versuche, die Waffengesetze zu verschärfen, vom US-Kongress blockiert.

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