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Iran: Hassan Ruhani fordert internationale Maßnahmen gegen die USA

Irans Präsident
Hassan Ruhani hat wegen des Drohnenzwischenfalls internationale
Maßnahmen gegen die USA verlangt. Er wirft den USA vor, mit
einer Aufklärungsdrohne den iranischen Luftraum verletzt zu haben.
Die Regierung in Washington bestreitet dies. “Dieser jüngste
Vorfall war erneut ein Verstoß gegen internationale Vorschriften
(…), da sie (die Amerikaner) unsere Warnungen ignorierten, mussten
wir die Drohne abschießen”, sagte Ruhani in seiner ersten Reaktion
zu dem Drohnenabschuss.

Das
angebliche Eindringen der US-Drohne in den iranischen Luftraum war
laut Ruhani der Beginn erneuter Spannungen am Persischen Golf, und dieser sei nicht nur für die Region, sondern die ganze Welt eine strategisch wichtige Route.
“Daher erwarten wir von der internationalen Gemeinschaft eine
angemessene Reaktion und klare Maßnahmen gegen diese Art von
Verstößen”, sagte der iranische Präsident.

Am
Freitag hatte das Land die US-Aufklärungsdrohne des Typs
RQ-4 Global Hawk abgeschossen. Die USA
gaben an, dass die Drohne über internationale Gewässer flog. Die US-Regierung
wollte nach eigenen Angaben auf den Abschuss mit einem Militärschlag reagieren – dieser
wurde jedoch laut der Darstellung in letzter Minute von US-Präsident Donald Trump
abgebrochen
. Stattdessen wurden offenbar Cyberangriffe gegen iranische
Anlagen angeordnet, die Starts von Raketen und
Lenkwaffen überwachen, sowie ein
Spionagenetzwerk, das Schiffe in der Straße von Hormus überwacht.

Bereits Ende Mai soll eine US-Drohne in den iranischen Luftraum eingedrungen sein

Wie
die iranische Regierung außerdem mitteilte, soll bereits Ende Mai eine US-Drohne in den
iranischen Luftraum eingedrungen sein. Der Vorfall mit der
“Spionagedrohne” habe sich am 26. Mai ereignet, twitterte
der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif.

US-Präsident
Trump kündigte inzwischen weitere wirtschaftliche Sanktionen gegen
den Iran an. An diesem Montag würden “bedeutende zusätzliche
Sanktionen” verkündet, twitterte er. Er stellte zugleich in
Aussicht, die wirtschaftlichen Strafmaßnahmen wieder außer Kraft zu setzen – als
Bedingung nannte er, dass sich die Führung in Teheran dauerhaft dazu
verpflichten müsse, keine Atombombe zu bauen. Trump schrieb, er
freue sich auf den Tag, an dem die Sanktionen wieder aufgehoben
würden – “je früher, desto besser”. Eine militärische Option gegen das Land ist laut Trump jedoch weiterhin “auf dem Tisch”.

Trumps
Sicherheitsberater John Bolton warnte bei einem Besuch in Jerusalem:
“Weder der Iran noch andere feindliche Akteure sollten die Vorsicht
der USA als Schwäche missverstehen.” Die Vereinigten Arabischen Emirate, ein Verbündeter der USA in der Golfregion, verlangten
eine politische Lösung sowie Verhandlungen, um den Konflikt mit dem
Iran zu entschärfen.

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