/Elektroautos: Da geht noch was

Elektroautos: Da geht noch was

Um den Verkehr in Deutschland nachhaltiger zu
machen, will die Bundesregierung mehr Menschen überzeugen, vom Verbrenner auf
ein Elektroauto umzusteigen. Die Bundesregierung hatte als Ziel angegeben, bis
2020 eine Million Elektroautos auf die Straßen zu bringen. Im September 2018
stellte die von der Regierung eingesetzte Nationale Plattform Elektromobilität
allerdings fest, dass dieses Ziel frühestens 2022 erreicht wird. Die
bestehenden Anreize scheinen nicht zu funktionieren.

Wer
sich gerade in Deutschland ein neues Auto kauft, hat bisher vor allem
finanzielle Anreize, sich für ein elektrisch betriebenes Auto zu entscheiden.
Elektroautos sind nach dem Elektromobilitätsgesetz reine Batterieelektroautos,
Brennstoffzellenautos und Hybridautos, die man von außen mit einem Stecker
aufladen kann. Für die meisten dieser Autos gibt es den sogenannten Umweltbonus, eine Förderung in Höhe von
4.000 Euro für die ersten beiden Arten und 3.000 Euro für die dritte Art. Der
Bund zahlt davon die Hälfte, die andere Hälfte kommt von der Autoindustrie. Die
Förderung war ursprünglich bis Juni dieses Jahres vorgesehen, die
Bundesregierung will sie aber bis Ende 2020 verlängern.

Wer
bis Ende 2020 ein Elektroauto kauft, zahlt dafür außerdem zehn Jahre lang
keine Kfz-Steuer, danach bloß 50 Prozent. Die
Steuererleichterung gilt allerdings nur für reine Batterieelektroautos und
Brennstoffzellenautos, nicht für Hybridautos. Auch wer einen Dienstwagen privat nutzt, muss nur halb so viele Steuern zahlen, wenn es sich um ein Elektroauto handelt. Darüber hinaus fördert die Bundesregierung den
Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos bisher mit 300 Millionen
Euro.

Anreize bringen nicht den erwünschten Erfolg

Diese Vorteile haben aber zu weniger Käufen geführt, als die Bundesregierung gehofft hatte: Von 1,2 Milliarden Euro
an Fördermitteln wurden bisher nur 400 Millionen abgerufen. Der Anteil an
Elektroautos liegt in Deutschland nach Angaben des Center of Automotive
Management bei zwei Prozent und damit unter dem weltweiten Durchschnitt von 2,4
Prozent. 

Warum ist das so? In einer Studie des Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmens
Deloitte gaben die Befragten als die drei wichtigsten Gründe gegen den Kauf
eines Elektroautos an: die Reichweite, den hohen Preis und die fehlende
Ladeinfrastruktur. Außerdem
ist die Preisgestaltung bei den Ladesäulen wenig transparent. Wie die Stiftung
Warentest beschreibt
, sind die Abrechnungsmodelle je nach Anbieter sehr
unterschiedlich. Und Kundinnen und Kunden müssen sich bei verschiedenen Anbietern
registrieren, um möglichst viele Ladestationen nutzen zu können.

Sieht man sich den CO2-Ausstoß neu zugelassener Autos an, steht Deutschland unterm Strich schlechter da als der europäische Durchschnitt. Nach Angaben des
Umweltbundesamtes lag dieser 2017 bei 118,5 Gramm CO2 pro Kilometer. In
Deutschland lag er bei 127,1 Gramm und somit mit am höchsten in Europa. 

Hits: 53