/Autogipfel: IG-Metall fordert Schnellladenetz für E-Autos

Autogipfel: IG-Metall fordert Schnellladenetz für E-Autos

Vor dem Autogipfel im Kanzleramt
hat IG-Metall-Chef Jörg Hofmann auf klare Weichenstellungen für
die Zukunft der Branche gepocht. “Es muss endlich entschieden werden,
wie wir bei wichtigen Themen wie dem Ausbau der
Ladeinfrastruktur für Elektroautos oder bei der
Batteriezellfertigung in Deutschland vorankommen”, sagte der
Gewerkschafter dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Es sei Zeit,
endlich ein flächendeckendes
Schnelllade-Netz zu schaffen, sagte Hofmann weiter. “Das Zielbild ist: Jedes E-Auto
kann künftig in wenigen Minuten an jeder Tankstelle aufgeladen
werden. Die Politik sollte die
Stromnetzbetreiber verpflichten, die entsprechenden
Netzanschlüsse bereitzustellen.”

IG-Metall: Verkehrswende nicht ohne Arbeitnehmer

Zugleich mahnte der IG-Metall-Chef, die Arbeitnehmer dürften
bei der Verkehrswende nicht auf der Strecke bleiben. Er
plädierte für ein sogenanntes Transformationskurzarbeitergeld.
“Mit diesem Instrument können die Beschäftigten in den Betrieben
gehalten werden und sich zugleich für neue Tätigkeiten an neuen
Produkten und Dienstleistungen qualifizieren”, erläuterte
Hofmann.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat für
Montagabend zur Diskussion über die Zukunft der Autoindustrie in
Deutschland ins Kanzleramt geladen. Die Runde besteht aus
Spitzenvertretern der Autobranche und von Gewerkschaften, mehreren
Ministern sowie den Spitzen von Union und SPD. Schwerpunkte sind die
technischen Herausforderungen für die Branche wie Elektromobilität und
Roboterautos sowie der damit verbundene Wandel der Arbeit.

Die
Autoindustrie steht unter Druck: Ihre Gewinne sinken, gleichzeitig muss
sie viel Geld in Zukunftstechnologien investieren, und die Anforderungen
aufgrund neuer Emissionsvorschriften steigen. Die Branche hofft daher
auf Unterstützung durch die Politik.

Der Präsident des Verbandes
der Automobilindustrie, Bernhard Mattes, warb vor dem Treffen für ein
Miteinander von Politik und Wirtschaft. “Die Transformation der
Mobilität ist eine Gemeinschaftsaufgabe, für die Politik und Industrie
gemeinsam Verantwortung übernehmen müssen”, schreibt Mattes in einem
Gastbeitrag für das Handelsblatt. “Wir brauchen eine
Koordinierung der Aktivitäten in den Bereichen Strom, Netze, Verkehr und
Digitalisierung.” Schuldzuweisungen würden hingegen nicht weiterführen.

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