/Äthiopien: Putsch gegen äthiopische Regionalvertretung gescheitert

Äthiopien: Putsch gegen äthiopische Regionalvertretung gescheitert

In Äthiopien sind bei einem Putschversuch gegen die Regionalverwaltung Amhara der Regierung zufolge der Chef der äthiopischen Streitkräfte, Seare Mekonnen, und der Präsident der Region, Ambachew Mekonnen, getötet worden. Angreifer hätten am Samstagabend versucht, die Macht in der Verwaltungsregion im Norden Äthiopiens an sich zu reißen, sagte Nigussu Tilahun, der Sprecher von Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed. Abiy sagte im staatlichen Fernsehen, dass die Revolte in
der Nacht zum Sonntag niedergeschlagen worden sei. Es habe Tote und
Verletze gegeben.

Verantwortlich für den Angriff ist der Regierung zufolge der Chef der Sicherheitskräfte der Verwaltungsregion, Asaminew Tsige. Soldaten hätten unter seiner Führung eine Regionalversammlung angegriffen und mehrere Teilnehmer, darunter Regionalpräsident Ambachew, getötet. Seare sei in seinem Haus in Addis Abeba von seinem Leibwächter erschossen worden. Beide Vorfälle seien Teil des Putschplanes gewesen, sagte Nigussu.

Der genaue Hintergrund des Putschversuchs war zunächst unklar. Abiy wurde 2018 zum Ministerpräsidenten gewählt und führte zahlreiche Reformen ein. Er ließ politische Gefangene frei und hob das Verbot einiger Oppositionsgruppen auf. Außerdem beendete er einen seit 20 Jahren andauernden Konflikt mit dem Nachbarland Eritrea.

In dem Vielvölkerstaat Äthiopien gibt es immer wieder Spannungen und Konflikte zwischen ethnischen Gruppen. Den Vereinten Nationen zufolge verdoppelte sich 2018 die Zahl der Binnenflüchtlinge und zurückkehrenden Binnenflüchtlinge auf 3,2 Millionen.

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