/Migration: Mexiko stellt Plan zur Eindämmung von Migration vor

Migration: Mexiko stellt Plan zur Eindämmung von Migration vor

Mit
Entwicklungszusammenarbeit und Hilfsgeldern will
Mexiko die Migration aus Mittelamerika eindämmen. Hierzu stellte
der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador einen
Wirtschaftsplan für die von Bandenkriminalität und Armut geprägten
Länder Mittelamerikas vor. Zusammen mit
seinem Kollegen aus El Salvador, Nayib Bukele, unterzeichnete er im
südmexikanischen Tapachula einen ersten Vertrag über 30 Millionen
Dollar (rund 26,5 Millionen Euro).

Insgesamt will Mexiko den Angaben zufolge 100
Millionen Dollar in El Salvador investieren. Damit sollen 50.000
Hektar abgeholzte Wälder wieder aufgeforstet und 20.000
Arbeitsplätze geschaffen werden. Für
Guatemala und Honduras seien ähnliche Abkommen geplant.

Die
Menschen verließen ihre Heimat nicht, weil sie es wollten, sagte
López Obrador während der Vertragsunterzeichnung. “Sie
gehen, weil sie müssen.” Laut López Obrador weniger Migration nicht durch “Gewaltanwendung,
Zwangsmaßnahmen, Grenzschließungen” zu erreichen, sondern
durch Verständnis der Wurzeln des Problems. 

Nach
Ansicht des linksgerichteten Präsidenten sollen sich an der
wirtschaftlichen Unterstützung Mittelamerikas auch die USA
beteiligen. Allerdings gibt es dabei Meinungsverschiedenheiten
zwischen López Obrador und Donald Trump. Während
Mexikos Präsident der Migration mit wirtschaftlicher Entwicklung
entgegenwirken will, fordert Trump von Mexiko, seine Grenze zu den USA
besser zu sichern und selbst mehr Migrantinnen und Migranten
aufzunehmen. Zehntausende Mittelamerikaner fliehen vor Gewalt und Armut aus ihren Heimatländern.

Mexiko verstärkt Grenzschutz

Im
Mai nahmen die US-Behörden im Süden des Landes insgesamt 144.000
Einwanderinnen und Einwanderer fest – ein Anstieg um 32 Prozent
im Vergleich zum Vormonat und um 278 Prozent im Vergleich zum Mai des
vergangenen Jahres. Als Reaktion drohte Trump mit der Einführung von
Zöllen
auf mexikanische Waren und forderte die mexikanische
Regierung zu “beispiellosen” Maßnahmen zur Eindämmung der
Migration auf. López Obrador sagte, sein Land wolle nicht mit den
USA kämpfen. “Was erreicht man mit Konfrontation, mit
Handelskriegen? Nichts. Entwicklung, Fürsorge und freier Handel ist
besser”, sagte er.

Mexiko
hat inzwischen die Überwachung seiner südlichen Grenzen wieder
verstärkt und mehr Migrantinnen und Migranten festgenommen. Zudem
setzte es eine mit der US-Regierung geschlossene Vereinbarung zur
Verringerung der Migration um, wozu die Entsendung von rund 6.000
Nationalgardisten an die Grenze gehört. Außerdem machte die
mexikanische Fluglinie Volaris ein “Familienzusammenführungsprogramm”
publik. Noch bis 30. Juni will die Fluglinie illegal eingereiste
Migranten für einen Dollar zurück nach Costa Rica, El Salvador und
Guatemala bringen.

Hits: 47