/Freihandel: Kanada will USA mit Seltenen Erden unterstützen

Freihandel: Kanada will USA mit Seltenen Erden unterstützen

Kanada ist bereit, den USA im Handelsstreit mit China Rückendeckung zu geben. Nach einem
Treffen von Präsident Donald Trump mit dem kanadischen
Ministerpräsidenten Justin Trudeau teilte das US-Präsidialamt mit, Kanada werde die USA mit “unverzichtbaren Mineralien” beliefern, falls China im Handelskrieg seine Lieferungen
beschränkt. Dazu wollen beide Regierungen nun einen Plan ausarbeiten.

Die USA sind besorgt, weil sie von
Importen sogenannter Seltener Erden aus China abhängig sind. Die Trump-Regierung fürchtet, dass die Volksrepublik dies als Druckmittel
im Zollkonflikt einsetzen könnte.
Seltene Erden sind eine Gruppe von 17 chemischen Elementen.
Diese werden in nahezu allen Bereichen der
Unterhaltungselektronik wie Smartphones eingesetzt, aber auch in
militärischen Geräten.

Es
habe Fortschritte gegeben, sagte auch Trudeau
nach dem Treffen in Washington. So soll der Grenzverkehr beider Länder erleichtert werden, auch der grenzübergreifende Gütertransport. Trudeau will die Gespräche in der nächsten Woche
beim G20-Gipfel in Osaka (Japan) fortsetzen.

Außerdem scheint das neue nordamerikanische Freihandelsabkommen trotz
erheblicher Spannungen zwischen den drei beteiligten Ländern USA, Mexiko
und Kanada weiter voran zu kommen. Mexiko hatte am Mittwoch als erstes
Land das neue Abkommen USMCA, eine der größten Vereinbarungen dieser Art
weltweit, ratifiziert.

Trump sagte, er hoffe, dass die
Ratifizierung im US-Parlament schnell vonstatten gehen. “Ich denke,
Nancy Pelosi wird das Richtige tun”, sagte Trump mit Blick auf die
Vorsitzende des Repräsentantenhauses von den Demokraten. Trumps
politischer Gegner hat in der Kammer die Mehrheit, Pelosi hatte
wiederholt Widerstand angekündigt. Auch Kanada muss die Vereinbarung
noch ratifizieren.

Trump sagte, das neue Freihandelsabkommen sei notwendig. “Wir konkurrieren
mit der Europäischen Union, mit China. Nicht so sehr untereinander”,
sagte er. Der Pakt verschaffe allen drei Partnern eine bessere Position.

Die Staats- und Regierungschefs der drei Länder hatten den
USMCA-Vertrag Ende vergangenen Jahres unterzeichnet. Das Abkommen
betrifft fast 500 Millionen Menschen und deckt ein Gebiet mit einer
Gesamtwirtschaftsleistung von knapp 23 Billionen Dollar (19,79 Billionen
Euro) ab.

Erst vor knapp zwei Wochen hatten Mexiko und die USA
eine vorläufige Einigung erzielt, nachdem US-Präsident Donald Trump
Strafzölle auf alle Importe aus Mexiko angedroht hatte. Um das zu verhindern, verpflichtete sich Mexiko, härter gegen Migranten ohne Papiere
vorzugehen.

Dennoch streitet die Trump-Regierung mit beiden Partnerländern weiterhin über einzelne Handelsangelegenheiten.

Das
neue Abkommen ersetzt den jahrzehntealten Freihandelspakt Nafta. Trump hatte diesen abgelehnt, weil er vor allem in der Landwirtschaft und der Autoindustrie zu viele Nachteile für die USA
bedeute. Die Neuverhandlung stand mehrmals kurz vor dem
Scheitern.

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