/Umweltpolitik: Deutschland will beim Klimaschutz nicht länger Bremser sein

Umweltpolitik: Deutschland will beim Klimaschutz nicht länger Bremser sein

Auch Deutschland bekennt sich nun zu dem Ziel, in der EU bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Dies berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf die sogenannte Rückäußerung Deutschlands vor dem Treffen des europäischen Rats nächste Woche in Brüssel. Mitte Mai hatte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) die deutsche Zustimmung noch offen gelassen.

Klimaneutralität bedeutet, dass sich die EU verpflichtet, ausgestoßene Treibhausgase zum Beispiel durch Aufforstung oder Speicherung auszugleichen.

Im vergangenen November hatte die Europäische Kommission ihre Klimastrategie vorgestellt. Darin formulierte Klima-Kommissar Miguel Arias Cañete das Ziel, den Ausstoß von Treibhausgasen
in der Europäischen Union unterm Strich bis 2050 auf Null reduzieren. “Es ist absolut
möglich”, sagte Cañete. “Sicher, es werden viele Investitionen nötig
sein. Es werden viele Bemühungen nötig sein, aber es ist machbar.”

Frankreichs Initiative

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron warb bereits im Mai beim internationalen Petersberger Klimadialog in Berlin für die klimaneutrale EU 2050. Merkel hatte sich dem zunächst nicht angeschlossen und war dafür von Klimaschützern scharf kritisiert worden. Merkel wolle die Zustimmung Deutschlands von dem Weg abhängig machen, wie dieses Ziel erreicht werden solle, sagte sie. “Die Diskussion soll nicht heißen, ob wir es erreichen können. Sondern: Wie können wir es erreichen.” Derzeit verpasst Deutschland sowohl nationale als auch verbindliche europäische Klimaschutz-Ziele.

Das wichtigste Treibhausgas CO2 entsteht vor allem durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas, die Zementproduktion und andere Industrieprozesse. Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre liegt inzwischen mehr als 45 Prozent höher als in vorindustrieller Zeit, also vor 1750. Seitdem ist die Durchschnittstemperatur weltweit um rund ein Grad gestiegen.

Im Pariser Abkommen war vereinbart worden, die Erderwärmung unter zwei Grad gegenüber der Zeit vor der Industrialisierung zu halten und möglichst 1,5 Grad zu erreichen. Allerdings stieg der jährliche Ausstoß an Treibhausgasen im vergangenen Jahr einer UN-Studie zufolge auf einen neuen Rekord. Die Staaten müssten daher ihre Anstrengungen verdreifachen, um das Zwei-Grad-Ziel noch zu erreichen, heißt es in einem Bericht des UN-Umweltprogramms Unep.

Joe Raedle/Getty Images

Klimawandel! Was heißt das?

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Die Erderwärmung bedroht die Welt, aber wie genau? Wir erklären Wetter, Klima und warum der Wandel so gefährlich ist.

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Ban Ki Moon, UN-Generalsekretär

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sagt, warum das ein Problem ist:

“Der Klimawandel ist eine Bedrohung für das Leben und unsere Existenz.”

Das Wetter

… ist der Zustand der Atmosphäre zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort.

Was ist Wetter, was Klima?

Das Klima

… ist das durchschnittliche Wetter über einen längeren Zeitraum hinweg betrachtet, etwa 30 Jahre.

Leider nein: Viele Schäden sind nicht mehr zu ändern. Die Erde erwärmt sich in jedem Fall. Auch die 2°C Erwärmung beeinträchtigen Ökosysteme auf der ganzen Welt stark und bedrohen damit auch die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Es lässt sich allein das Ausmaß der Katastrophe eingrenzen.

Stimmt. Viele Forscher sind sicher, dass es einen Zusammenhang gibt. Europa soll aber nicht so stark betroffen sein wie andere Kontinente der Erde.

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