/Die Grünen: Robert Habeck liegt in der K-Frage vorn

Die Grünen: Robert Habeck liegt in der K-Frage vorn

Zum ersten Mal müssen die Grünen ernsthaft über eine Kanzlerkandidatur nachdenken: Robert Habeck, der die Partei zusammen mit Annalena Baerbock führt, lässt die CDU-Vorsitzende Annegret
Kramp-Karrenbauer
in einer Umfrage deutlich hinter sich.
51 Prozent der Deutschen würden sich derzeit für Habeck entscheiden, wenn sie die Bundeskanzlerin oder den Bundeskanzler direkt wählen könnten. Kramp-Karrenbauer käme nur auf 24 Prozent, wie eine repräsentative Emnid-Erhebung im
Auftrag der Bild am Sonntag ergab. 19 Prozent würden keinen
von beiden wählen.

Etwas bessere Chancen hätte demnach der
nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet. Der
CDU-Vize käme im direkten Duell mit dem Grünen-Chef auf 29,
Habeck auf 40 Prozent. 20 Prozent der Befragten würden keinen
von beiden wählen.

Die größte Zustimmung bei der Kanzlerfrage auf CDU-Seite in
der Umfrage kann Friedrich Merz verbuchen. Im Vergleich mit dem
Grünen-Chef würden 33 Prozent den bei der Wahl der CDU-Führung
unterlegenen Merz zum Kanzler wählen, 39 Prozent Habeck. 18
Prozent lehnen beide ab. Für die Umfrage befragte Emnid den
Angaben zufolge am 13. Juni 504 Menschen.

Grüne sind erstmals stärkste Partei

Umfragen zufolge sind die Grünen mit 27 Prozent derzeit die stärkste
politische Kraft in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt sowohl das
Institut Forsa im am Samstag veröffentlichten RTL/n-tv-“Trendbarometer”,
als auch der wöchentlich für die Bild am Sonntag erhobene
Sonntagstrend von Emnid. Die Union, die im Deutschlandtrend in der Vorwoche von den Grünen eingeholt
wurde, verliert zwei Prozentpunkte und rutscht mit 25 Prozent
auf den zweiten Platz ab. Drittstärkste Partei wäre in beiden Fällen die AfD mit 13
Prozent.

Somit führen CDU/CSU das erste Mal
seit Februar 2017 nicht mehr das Parteienfeld an. Damals
überholte die SPD unter Kanzlerkandidat Martin Schulz die Union
kurzzeitig. Heute verharren die Sozialdemokraten unverändert bei
zwölf Prozent. Ohne Veränderungen bleibt auch die FDP. Sie
vereinigt weiterhin acht Prozent der Stimmen auf sich. Zugewinne
kann die Linke verbuchen, die mit einem Plus von einem
Prozentpunkt ebenfalls auf acht Prozent kommt. Die
sonstigen Parteien erhalten unverändert sieben Prozent. Emnid befragte 2.377 Wahlberechtigte, Forsa 2.001. Rechnerisch möglich wäre damit als einziges Zweierbündnis eine
grün-schwarze Koalition.

Absolute Mehrheit unter Schülerinnen und Schülern

Eindeutig fallen demnach die
Umfragewerte in der Gruppe der Schüler und Studenten aus. Hier erreichen
die Grünen mit 51 Prozent die absolute Mehrheit. Es folgt die CDU/CSU
mit zehn Prozent vor FDP und Linkspartei mit jeweils neun Prozent und
der SPD auf dem fünften Platz mit acht Prozent.

Zugleich gaben von
den Befragten insgesamt aber 59 Prozent an, sie würden es “persönlich
bedauern, wenn die SPD in der Bedeutungslosigkeit verschwinden würde”.
36 Prozent wäre dies egal. Auch 70 Prozent der Grünen-Anhänger und 66
Prozent der Unionsanhänger bedauern demnach den Niedergang der SPD.

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