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Benin: Tote bei Zusammenstößen zwischen Polizei und Zivilisten

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mehr als sechs Wochen nach der Parlamentswahl in Benin
sind mehrere Zivilisten getötet
worden. In der Stadt Savè ging die Polizei am Samstag mit Gewalt gegen
oppositionelle Demonstranten vor, die Barrikaden errichtet und tagelang
eine Landstraße blockiert hatten. Nach Angaben des Bürgermeisters wurden
dabei mindestens zwei Menschen erschossen. Weitere Tote soll es in
Tchaourou, der Heimatstadt der ehemaligen Präsidenten Boni Yayi, gegeben
haben.

In dem westafrikanischen Land war am 28. April ein neues
Parlament gewählt worden. Wegen eines neuen Wahlgesetzes ließ die
Wahlkommission aber nur zwei Parteien zu, die beide Präsident Patrice Talon nahestehen. Die Opposition rief ihre Anhänger daraufhin zum
Boykott auf.

Schon kurz nach der Wahl waren hunderte Anhänger von
Ex-Präsident Yayi auf die Straße gegangen. Nach zwei Festnahmen kam es
am Dienstag in Tchaourou zu Gewalt, Demonstranten blockierten eine
wichtige Handelsstraße. Seit Donnerstag gab es auch in Savè etwa  hundert
Kilometer weiter südlich Unruhen.

Am Samstag teilte Innenminister
Sacca Lafia mit, in der Nacht seien in Tchaourou und Savè Polizisten
beschossen worden. Sie hätten zurückgeschossen und zwei Angreifer
getötet. Etwa 50 Polizisten seien verletzt worden, zehn von ihnen
schwer.

Viele Bewohner von Tchaourou sind inzwischen aus der Stadt
geflohen. Gebliebene Bewohner sagten der Nachrichtenagentur AFP, bei
den Auseinandersetzungen mit der Polizei habe es mehrere Tote und
mehrere Schwerverletzte gegeben. Ein Augenzeuge aus Savè sagte, in der Stadt herrsche “völlige Panik”. Straßen und der Markt waren am Samstag
menschenleer und Geschäfte geschlossen.

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