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Jürgen Habermas: Ein genialer Typ

Wie kein anderer Intellektueller prägt Jürgen Habermas bis heute die Debatten. Woher kommt die Energie für sein Engagement? Auf den Spuren eines weltbürgerlichen Philosophen.


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Jürgen Habermas


© Alex Solman für DIE ZEIT

Der Bonner Philosophiestudent namens Jürgen Habermas war am Tag zuvor 23
Jahre alt geworden, als sein erster Feuilletonartikel erschien. Stalin herrschte in Moskau,
und Elisabeth II. hatte gerade in London den Thron bestiegen; in der Bundesrepublik sollte
demnächst ein brandneues Medium starten, das sogenannte Fernsehen, für vorerst kaum tausend
Interessierte. Da schrieb also in der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung
vom 19. Juni
1952 der junge Student über einen der großen Alten, über den Dichter Gottfried Benn. Und
mittendrin fällt nebenbei ein frecher, ernster Satz: “Das Leben besteht eben nicht nur aus
Orgasmen und Handlungen, die diese vorbereiten.” Man stutzt und wundert sich, wie klar
offenbar dieser unbekannte Philosophiestudent bereits Vernunft und Verantwortung im Blick
hat.

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