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Brasilien: Proteste gegen Jair Bolsonaros Rentenreform

Zehntausende Brasilianer haben gegen die geplante Erhöhung des Renteneintrittsalters demonstriert. Es kam zu Ausschreitungen. Die Polizei setzte Tränengas ein.

14. Juni 2019, 23:43 Uhr

Brasilien: Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Generalstreiks in Rio de Janeiro

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Generalstreiks in Rio de Janeiro
© Ricardo Moraes/Reuters

In Brasilien haben zehntausende Menschen gegen eine geplante Rentenreform protestiert. In Rio de Janeiro und São Paulo feuerte die Polizei Tränengas auf Demonstrierende, die Straßen blockierten und Barrikaden in Brand setzten, wie das Nachrichtenportal G1 berichtete. Die Gewerkschaften hatten zum Generalstreik aufgerufen. In zahlreichen
Städten des Landes fielen Busse und Züge aus, Schulen und Universitäten
blieben geschlossen. Auch viele Bankmitarbeiterinnen und -mitarbeiter
legten die Arbeit nieder.

Die Rentenreform ist eines der wichtigsten Projekte des rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro. Unter anderem soll das Renteneintrittsalter auf 65 Jahre für Männer und auf 62 Jahre für Frauen erhöht werden. Bisher können die Menschen in Brasilien nach 30 bis 35 Beitragsjahren in Rente gehen. Das bedeutet, dass viele von ihnen bei Rentenantritt erst 50 oder 55 Jahre alt sind. Bolsonaro argumentiert, das derzeitige Rentensystem treibe Brasilien zurück in die Rezession.

Bolsonaro
war im vergangenen Oktober zum Präsidenten Brasiliens gewählt
worden. Der Rechtspopulist hat unter anderem das Budget für den Klimaschutz
gekürzt
und die Schutzrechte für indigene Völker abgebaut. Zudem
lockerte er die Waffengesetze.

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