/Ehe für alle: Ecuadors Verfassungsgericht erlaubt gleichgeschlechtliche Ehe

Ehe für alle: Ecuadors Verfassungsgericht erlaubt gleichgeschlechtliche Ehe

In Ecuador dürfen gleichgeschlechtliche Paare künftig heiraten. Mit einer Mehrheit von fünf der neun Richter erklärte das Verfassungsgericht die Eheschließung zwischen zwei Menschen des gleichen Geschlechts für rechtmäßig. Die Richter begründeten ihren Beschluss mit der Gleichberechtigung aller Menschen und dem Diskriminierungsverbot. Sie gaben damit einer Klage von zwei homosexuellen Paaren statt.

Die bindende Entscheidung der Verfassungsrichter ist ein historischer Schritt in dem traditionell konservativen und katholischen südamerikanischen Land. In Ecuadors Verfassung wird die Ehe als Bund zwischen Mann und Frau definiert. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften wurden seit 2015 durch eine Gesetzesreform anerkannt.

Der ecuadorianische Verfassungsrechtler Gustavo Medina sagte, die Entscheidung des Verfassungsgerichts sei verpflichtend. Der Beschluss müsse deswegen von den Behörden umgesetzt werden. Die vier Verfassungsrichter, die gegen eine Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe stimmten, argumentierten hingegen, dass für einen solchen Schritt eine Verfassungsänderung auf parlamentarischem Wege nötig sei.

“Gerechter als gestern”

Im Zentrum der Hauptstadt Quito gingen nach der Gerichtsentscheidung Dutzende Anhänger der LGBTI-Bewegung auf die Straße, um das Urteil zu feiern. Einer der Kläger, Efraín Soria, begrüßte das Urteil ebenfalls. Nun sei Gleichberechtigung erzielt und Homosexuelle sollten sich nicht länger verstecken.

Der Anwalt Christian Paula, der mehrere homosexuelle Paare vertritt, sagte, Ecuador sei jetzt “gerechter als gestern”. “Es wird anerkannt, dass die Menschenrechte ohne Diskriminierung für alle gelten müssen.”

Als erstes südamerikanisches Land hatte Argentinien die gleichgeschlechtliche Ehe im Jahr 2010 eingeführt. Es folgten Uruguay, Brasilien und Kolumbien.

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