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Internetnutzer: Misstrauen in soziale Medien steigt

Zwei Drittel der Internetnutzer halten soziale
Medien wie Facebook, Twitter und ähnliche Plattformen für nicht
vertrauenswürdig. Dies geht aus einer weltweiten Umfrage hervor, die
im Auftrag des Centre for International Governance Innovation (CIGI)
erstellt wurde
.

Besonders Menschen in Kanada und Großbritannien
(89 Prozent) misstrauen den sozialen Medien gefolgt von Nigeria, den USA und Australien. In Hongkong (63 Prozent),
Tunesien (60 Prozent) oder Japan (49 Prozent) ist das Vertrauen hingegen höher. In
Deutschland misstrauen knapp zwei Drittel den sozialen Medien. Nur Internetkriminalität wird insgesamt als noch größere Gefahr für die
Sicherheit und das Vertrauen im Netz gesehen.

Vertrauensverlust durch Falschnachrichten

Vor allem die Verbreitung von Falschnachrichten
(Fake News) hat den Vertrauensverlust in soziale Medien begünstigt.
Demnach gaben knapp neun von zehn Internetnutzerinnen und -nutzer an,
schon einmal durch Falschnachrichten getäuscht worden zu sein. Die
meisten Vorfälle gab es auf Facebook, gefolgt Twitter und anderen
Netzwerken wie YouTube oder Blogs. Demnach befürworten eine Mehrheit
der Internetnutzer offizielle Maßnahmen, um gegen
Falschmeldungen im Netz vorzugehen
.

Während Internetnutzer in der
USA , Kanada und der Türkei vor allem die USA als Produzenten von
Falschnachrichten verantwortlich machen, sehen Menschen in
Großbritannien und Polen die Gefahr vor allem aus Russland. Auch in
Deutschland finden mehr Internetnutzer die USA (45 Prozent)
als Hauptquelle von Falschnachrichten als Russland (25 Prozent).

Sorge um Privatssphäre im Netz steigt

Zudem sorgen sich acht von zehn Menschen um ihre Privatsphäre im Internet. Dies sind im Vergleich zum Vorjahr 53 Prozent
mehr. So glaubt weniger als die Hälfte der Internetnutzer, dass ihre Regierung genug für ihre Sicherheit im Netz
macht. Gleichzeitig fürchten mehr Menschen, dass Regierungen ihre privaten Daten missbrauchen.

Die Studie wurde zum fünften Mal in Folge
durchgeführt. Hierfür wurden mehr als 25.000 Nutzer in 25 Staaten
befragt. Neben dem Centre for International Governance Innovation
wurde die Studie ebenfalls durch die UN conference on Trade and
Development (UNCTAD) und die Internet Society (ISOC) finanziert.

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