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S-400: USA setzen Türkei Frist für Verzicht auf russische Raketen

Die USA haben dem Nato-Partner Türkei eine Frist bis Ende Juli gesetzt, um auf den umstrittenen Kauf russischer S-400-Flugabwehrraketen zu verzichten. Bleibe die Türkei bei dem Rüstungsdeal mit Russland, würden Piloten der türkischen Luftwaffe, die derzeit in den USA an den F-35-Kampfflugzeugen der Nato trainieren, ausgewiesen, sagte die  Staatssekretärin des Pentagon, Ellen Lord. Außerdem soll die Beteiligung türkischer Unternehmen am Bau der F-35-Maschinen dauerhaft beendet werden.

Die USA fordern von dem Nato-Partner, statt des russischen S-400-Systems das amerikanische Patriot-System zu kaufen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte dazu, das Angebot sei nicht so gut wie das russische.  

Die ersten russischen Luftabwehrraketen sollen bereits im Juni oder Juli geliefert werden. Der Deal führt bereits seit langem zu Spannungen zwischen der Türkei und der Nato. Wegen der Bedenken, Russland könne Zugriff auf Flugzeugdaten der Allianz erlangen, haben die USA die türkische Teilnahme an der Produktion der F-35 bereits ausgesetzt. Türkische Firmen steuern zu der Maschine mehrere Bauteile bei.

Die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA sind schon länger belastet: 2018 hatten US-Sanktionen aufgrund des Falls eines in der Türkei festgehaltenen amerikanischen Pastors einen dramatischen Einbruch der Lira ausgelöst. Zu Spannungen führten zudem gegensätzliche Positionen im Syrien-Konflikt.

Die S-400-Anlagen sollen Kampfflugzeuge und Raketen im Luftraum vernichten. Die Türkei soll ihre vier Divisionen für einen Gesamtpreis von 2,5 Milliarden US-Dollar (2,23 Mrd Euro) im Sommer erhalten. Eine Division hat zwölf Startanlagen mit je vier Raketen.

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